Opioid-Krise: Auch Schmerz bringt Profit

Ulrike Henning über den jüngsten Vergleich in der US-Opioid-Krise

Das Geschäft mit dem Schmerz: Der Fall Purdue zeigt, wie kapitalistische Profitlogik und die Opioid-Krise in den USA zusammenhängen.
Das Geschäft mit dem Schmerz: Der Fall Purdue zeigt, wie kapitalistische Profitlogik und die Opioid-Krise in den USA zusammenhängen.

Eigentlich könnte das ja ein positives Signal sein: Generalstaatsanwälten von 15 US-Bundesstaaten ist ein neuer und besserer Vergleich mit Verantwortlichen für die US-Opioid-Krise gelungen. Das Unternehmen Purdue Pharma Inc. und auch die Eigentümer-Familie Sackler werden nun 7,4 Milliarden Dollar zahlen. Die Gelder sollen in landesweite Programme zur Behandlung und Prävention von Opioid-Abhängigkeit fließen.

Zudem wurden Purdue Verkauf und Vermarktung von Opioiden sowie Lobbyarbeit untersagt, ein unabhängiges Monitoring angeordnet. Sinnvoll auch, dass in den Vergleich Heerscharen von Sackler-Erben, deren Trusts und Berater eingeschlossen sind. Warum nicht gleich so? Warum musste erst ein immenser Schaden eintreten – hier mit mehreren 100 000 Toten?

Das Beispiel Purdue ist Kapitalismus pur. Das Tragische dabei: Ein möglicherweise sinnvolles Produkt wurde falsch eingesetzt, Hauptsache der Profit stimmt. Vom Missbrauch hatte aber nicht nur eine Großfamilie etwas, sondern auch weitere Hersteller, Großhändler und Ärzte waren gut im Geschäft, ganz abgesehen von Dealern, die mehr und neue Kundschaft bekamen. Insofern sind die USA aus der Opioid-Krise noch lange nicht heraus.

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