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Mark Carney: Kanadas Anti-Trump
Kanadas Premierminister in spe Mark Carney zeigt klare Kante gegen die USA
Ihm eilt der Ruf voraus, nicht so volksnah zu sein wie sein Vorgänger Justin Trudeau: Mark Carney, der Trudeau als Premierminister Kanadas dieser Tage nachfolgt – zumindest bis zu den Parlamentswahlen, die spätestens im Oktober 2025 abgehalten werden müssen. Doch bei seiner Siegesrede nach der Wahl durch die Mitglieder der Liberalen Partei nahm der 59-Jährige sich an Trudeau ein Beispiel: Der hatte vor zwei Wochen nach dem spektakulären Finalsieg im politisch aufgeladenen Eishockey-Duell gegen die USA beim Vier-Nationen-Turnier Trump gekontert: »Du kannst uns unser Land nicht nehmen – und du kannst uns unser Spiel nicht nehmen«, nachdem Trump zuvor die US-Mannschaft zu einem Sieg gegen den »vielleicht schon bald 51. Bundesstaat« angespornt hatte. Eishockey ist der Nationalsport und so konnte Carney nichts falsch machen mit seiner Ansage an Trump: »Wir haben diesen Kampf nicht gewollt. Aber die Kanadier sind immer bereit, wenn jemand anderes die Handschuhe fallen lässt.« Das war beim Vorrundenspiel, das die USA gewannen, mehrfach der Fall. Die USA dürften sich »nicht täuschen«, sagte Carney. »Im Handel wie beim Eishockey wird Kanada siegen.«
Die Mitglieder der Liberalen Partei hat der Banker Carney gewonnen: 85,9 Prozent der Teilnehmer stimmten für ihn als Parteichef gegen mehrere Konkurrenten. Trudeau machte Anfang Januar im Wahljahr wegen rapide sinkender Umfragewerte mit seiner Rücktrittsankündiung den Weg frei. Jetzt muss Carney noch die Kanadier gewinnen, um die Wahlen zu gewinnen. Erste Punkte dafür hat der ehemalige Zentralbankchef Kanadas und Englands mit seiner Siegesrede gemacht. Denn sie kam weit über die Liberale Partei hinaus gut an.
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