- Berlin
- Rechte Gewalt
Berlin: Erneut 18-jähriger Schüler in Lichtenberg bedroht
Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Nötigung mit politischem Hintergrund
Am Dienstag wurde ein junges Linke-Mitglied bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Geschäftsstelle der Lichtenberger Linken von einem »offen rechtsradikal auftretenden Hooligan« bespuckt und bedroht, wie der Bezirksverband der Partei mitteilte. Der 18-Jährige gerate aufgrund seiner Parteitätigkeit »ins Visier rechtsextremer Gruppierungen« und werde »auf Demos und Veranstaltungen, aber auch im Privaten, immer wieder beleidigt, bedroht und körperlich angegangen«, heißt es in der Pressemitteilung.
Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Nötigung mit politischem Hintergrund, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte. Es sei Anzeige erstattet worden. Polizisten hätten nach der Tat die Umgebung der Geschäftsstelle Alfred-Kowalke-Straße abgesucht, aber keinen Verdächtigen ausfindig gemacht.
»Wir sind erschüttert, mit welch einer Verachtung Mitglieder unserer Partei immer wieder auf offener Straße angegangen werden. Dass ein 18-jähriger Schüler von einem deutlich älteren Mann bespuckt und bedroht wird, ist niederträchtig«, erklärt der Bezirksverband. Man sorge sich um die Sicherheit der Mitglieder, lasse sich aber nicht einschüchtern. »Wir werden weiter linke Politik für die Menschen in Lichtenberg machen und kämpfen gegen jede Form des Faschismus.«
Erst Mitte März war im Ortsteil Hohenschönhausen ein 16-jähriger Schüler, der sich an seiner Schule offen als links positionierte, von mehreren Neonazis gejagt worden. Auch er sei schon zuvor Opfer rechter Übergriffe geworden. Mit dpa
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