Innovativ in der Krise
Zweitausendmal Förderung für den Mittelstand
Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Hartmut Schauerte, wertete die große Nachfrage als Zeichen dafür, dass der Mittelstand die Krise »offensiv mit Innovationen überwinden« wolle. So seien binnen Jahresfrist über 250 Millionen Euro bewilligt worden, die ihrerseits FuE-Investitionen, also Ausgaben für Forschung und Entwicklung, von weit über einer Viertelmilliarde Euro auslösen werden.
Empfänger der neuesten Fördermittelzusage über 274 000 Euro sind zwei Firmen aus Thüringen, die ihre Entwicklungspotenziale auf ein gemeinsames Automotive-Vorhaben konzentrieren: die febana Feinmechanische Bauelemente GmbH aus Sömmerda und die Anton Gensler GmbH aus Steinbach-Hallenberg. Mit Hilfe des rückzahlungsfreien Zuschusses sollen spezielle Zylinderkopfdichtungen mit integrierter Kabeldurchführung entwickelt werden, mit denen sich die Effizienz von Pkw-Verbrennungsmotoren erhöhen lässt. Beim »Mekka der Hoffnungsträger« mit dabei: ein »Flugsimulator« für Kardiologen aus Mannheim, ein geschwindigkeitsgeregelter Propeller für Kleinflugzeuge aus Verl (Niedersachsen), textile Hybridbewehrungen für erdbebensichere Mauern aus Chemnitz, eine neuartige Brennstoffzelle zur Energieversorgung von Seezeichen (Schwerin) sowie Ponton-Hausboote aus Magdeburg.
Wie auf dem Technik-OpenAir bekannt wurde, hält der Rekordabruf von ZIM-Fördermitteln an: Zur Unterstützung von FuE-Kooperationen zwischen Unternehmen und mit Forschungseinrichtungen wurden demnach bis Mitte Juni bereits über 190 Millionen Euro bewilligt. Zudem war die in Ostdeutschland seit Jahren bewährt einzelbetriebliche Projektförderung im Februar 2009 auf das Bundesgebiet ausgeweitet worden. Für dieses Fördermodul gingen bis Mitte Juni rund 750 Anträge ein.
Dass monatlich 600 bis 700 Projekte eingereicht werden, ist auch Reaktion auf die im Rahmen des Konjunkturpakets II für 2009 und 2010 erfolgte Mittelaufstockung um insgesamt 900 Millionen auf nunmehr 1,5 Milliarden Euro. Davon können – befristet bis Ende 2010 – auch Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern profitieren. Insgesamt, so heißt es aus dem Wirtschaftsministerium, sollen zusätzlich rund 7000 Vorhaben des Mittelstands Unterstützung finden.
Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung – sämtliche BMWi-Förderprogramme werden von unabhängigen Wissenschaftlern auf ihre Wirkung untersucht – machen deutlich: Durch die Aufstockung und Erweiterung des ZIM-Programms werden erhebliche Investitionen in der Wirtschaft mit positiven Beschäftigungswirkungen angestoßen. Die zusätzlichen FuE-Ausgaben erzeugen somit mittelfristige Markt- und Wachstumsperspektiven.
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