Wer folgt auf Dieter Althaus?
Ministerin Lieberknecht gilt als Favoritin
Bislang war der Posten eines Ministerpräsidenten in den neuen Ländern stets einem Mann vorbehalten. Nun könnte erstmals eine Frau zur Landeschefin eines ostdeutschen Bundeslandes aufsteigen. Denn in der Rangfolge der möglichen Althaus-Nachfolger stehen gleich zwei CDU-Damen an der Spitze: Thüringens Sozialministerin Christine Lieberknecht und ihre Kabinettskollegin Birgit Diezel, Ressortchefin des Finanzministeriums.
Die studierte Theologin Lieberknecht wurde bereits am vergangenen Sonntag als neue Ministerpräsidentin gehandelt. Wie ein Blick auf ihre politische Vita beweist, kann Lieberknecht wohl nahezu jedes Amt übernehmen: Egal ob als Landtagspräsidentin, Fraktionschefin oder Ministerin mit wechselnden Geschäftsbereichen: Die ehemalige Pastorin hat in den letzten Jahren jeden Job pflichtbewusst erledigt. Ein weiterer Pluspunkt ist ihr gutes Verhältnis zu Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie. Lieberknecht gilt als ausgewiesene Befürworterin einer Koalition mit den Sozialdemokraten.
Doch auch die stellvertretende Ministerpräsidentin Birgit Diezel rechnet sich Chancen auf die Althaus-Nachfolge aus. Immerhin durfte die ehemalige Angestellte beim Rat des Kreises Greiz bereits Regierungsluft schnuppern. Denn nach dem tragischen Skiunfall ihres Chefs führte Diezel mehrere Monate dessen Amtsgeschäfte. Sie weiß, was von einer Ministerpräsidentin erwartet wird.
Dritter im Bunde ist der thüringische CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring. Der 37-Jährige gilt als politischer Ziehsohn von Dieter Althaus. Gegen Mohring spricht vor allem sein Alter. Außerdem ist der Studienabbrecher für seine vorschnellen Äußerungen ebenso bekannt wie berüchtigt.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.