Wildschwein

Schadenersatz

  • Lesedauer: 1 Min.

Am Waldrand besaß der Bauer eine Wiese mit Obstbäumen. Fallobst zog Wildschweine an, die das ganze Grundstück zerwühlten. Anschließend stritt der Landwirt mit den Jagdpächtern des angrenzenden Jagdbezirks um Schadenersatz für den Wildschaden. Der Streit landete beim Amtsgericht Schorndorf (Az. 2 C 1011/08).

Der Amtsrichter wies die Klage des Landwirts ab und verwies auf das Bundesjagdgesetz: Der Inhaber des Jagdrechts müsse Wildschäden an Weinbergen, Gärten, Obstgärten, Baumschulen und Forstkulturen etc. nur ersetzen, wenn der Eigentümer Schutzvorrichtungen installiert habe, um den Schaden abzuwenden. Das sei sinnvoll, denn an allen diesen Orten bestehe ein erhöhtes Risiko für Wildschaden: Zu den Obstgärten zähle auch eine Streuobstwiese. Der Grundstückseigentümer hätte die Wiese einzäunen müssen.

Vergeblich wies der Landwirt darauf hin, dass er für einen Zaun im Außenbereich eine Erlaubnis der Gemeinde benötige, die man ihm verweigert habe. Doch vom »Rechtsverhältnis des Grundstückseigentümers zur Gemeinde« seien die Jagdpächter nicht betroffen, so der Richter. Man könne sie nicht zu Schadenersatz verurteilen, weil dem Landwirt baurechtlich verboten wurde, einen Zaun zu errichten.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -