Weiter keine Lösung um Steinbach

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Im Dauerstreit über die Rolle der Vertriebenen- Präsidentin Erika Steinbach im Beirat der Stiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung« ist keine Lösung in Sicht. Am Wochenende beharrten Steinbach und die FDP auf ihren Standpunkten. Steinbach bestritt, sie sei gegen finanzielle oder andere Zugeständnisse an ihren Verband zum Verzicht auf ihre Berufung bereit. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Birgit Homburger lehnte die Besetzung des noch vakanten Postens im Stiftungsbeirat mit der CDU-Politikerin erneut ab. Gleichzeitig fordert sie Steinbach in der heutigen Montagsausgabe der »Bild«-Zeitung auf, den eigenen Ehrgeiz zu Gunsten einer Lösung zurückzustellen.

Von den 13 Sitzen im Stiftungsbeirat stehen drei dem Bund der Vertriebenen (BdV) zu. Einer davon ist unbesetzt, weil das Außenministerium unter Guido Westerwelle (FDP) wie schon unter seinem Vorgänger Frank-Walter Steinmeier (SPD) die Berufung Steinbachs mit Rücksicht auf Kritik aus Polen ablehnt. Der BdV hatte sich in der vergangenen Woche erneut für Steinbach stark gemacht, die Nominierung aber noch nicht an die Bundesregierung weitergeleitet. Die Regierung muss formell zustimmen. Westerwelle hat sein Veto angekündigt.

Nach Medienberichten bemühen sich derzeit sowohl führende Unions-Politiker als auch der Bund der Vertriebenen um einen Kompromiss. Laut »Focus« sind im Gegenzug für einen persönlichen Verzicht Steinbachs unter anderem mehr Stiftungsrats-Sitze für andere Vertreter ihres BdV im Gespräch. Es werde ferner erwogen, im Bundeshaushalt mehr Geld als die bisher jährlich veranschlagten 2,5 Millionen Euro für Personal und Ausstattung der Stiftung bereitzustellen. Kanzlerin Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble seien in die Überlegungen einbezogen.

Steinbach ließ laut »Focus« erkennen, sie werde sich nur zurückziehen, wenn das Gewicht ihres Verbandes davon profitiere und dessen Ideen zu den Arbeitsinhalten der Stiftung weiter gestärkt würden. Diese Darstellung wies Steinbach in der »Bild am Sonntag« zurück. »Wir lassen uns nicht kaufen«, sagte sie. Es gehe um die Sache, »nicht ums Geld«.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -