China nennt konkrete Klimaziele
Peking/Kopenhagen (dpa/ND). Erstmals hat China konkrete Ziele genannt, um den starken Anstieg seiner Treibhausgase zumindest abzubremsen. Vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen kündigte die Regierung in Peking an, dass der Ausstoß von Kohlendioxid in China künftig nicht mehr ähnlich stark wachsen soll wie das Bruttoinlandsprodukt. Die Treibhausgase, die für jeden Yuan Wirtschaftsleistung ausgestoßen werden, sollen vielmehr bis 2020 um 40 bis 45 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 verringert werden, teilte der Staatsrat am Donnerstag in Peking mit. China ist heute mit einem Fünftel weltweit der größte Produzent von Treibhausgasen. Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte die Ziele, forderte angesichts des Ausmaßes und der Dringlichkeit der Klimakrise aber mehr. Experten wiesen darauf hin, dass ungeachtet der angekündigten Verringerung der CO2-Intensität der chinesische Ausstoß von Treibhausgasen vorerst weiter stark ansteigen wird.
Die Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) wirft US-Präsident Barack Obama Mutlosigkeit vor dem Klimagipfel im Dezember vor. Der Sprecher des Kopenhagener WWF-Klimaprogramms, John Nordbo, sagte am Donnerstag zu Obamas Ankündigung, lediglich zum Auftakt der Klimakonferenz am 9. Dezember in die dänische Hauptstadt zu kommen: »Das ist zu früh. Es fehlt ihm wohl einfach der Mut, am Ende mit den anderen Staats- und Regierungschefs ein ehrgeiziges Ergebnis auszuhandeln.«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.