Energielabel: Von A+++ bis D
EU-Institutionen einigten sich auf Kennzeichnung von Elektrogeräten
Als »Sieg für die Verbraucher« bezeichnen die liberalen EU-Parlamentarierinnen Lena Enk und Fiona Hall die Lösung. Von einem »klugen Kompromiss« spricht der CDU-Europaabgeordnete Herbert Reul, Vorsitzender des Industrieausschusses. »Gut für den Verbraucher, gut für die Umwelt«, kommentiert der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange.
Also alle zufrieden? Nein. »Es ist schade, dass sich das Parlament nicht gegenüber den Mitgliedsländern hat durchsetzen können«, sagt Sylvia Maurer für den europäischen Verbraucherschutzdachverband Beuc. Maurer befürchtet, dass die klare Abstufung, die bislang zwischen dem energiesparsamsten und dem darauf folgenden Produkt durch die Buchstaben A und B erreicht wurde, bei dem Schritt von A+++ zu A++ nicht mehr gegeben sei. »Wenn ein Gerät ein A hat, wird der Verbraucher denken, dass es schon Top ist«, vermutet die Expertin.
Beuc hatte für die Beibehaltung des bisherigen Systems mit einer Abstufung von A bis G gekämpft und dabei auch die Unterstützung des EU-Parlaments erhalten. Dort war der Vorschlag der EU-Kommission gestoppt worden, die eine nach oben offene Skala mit Werten wie A-20% oder A-40% – was noch einmal 20 oder 40 Prozent höhere Energieeffizienz bedeuten sollte – einführen wollte. »Es ist gut, dass dieses System nicht gekommen ist«, sieht Maurer auch Gutes in dem jetzt gefundenen Kompromiss. Allerdings werde Beuc darauf achten, dass die EU bei der Neubeurteilung des Labels 2014 auch überprüft, welche Auswirkungen es auf den Verkauf von energiesparenden Elektrogeräten gehabt hat.
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