Fast 900 000 starben an Malaria
WHO sieht trotzdem verbesserte Vorsorge
Genf (epd/ND). An der Tropenkrankheit Malaria sind nach UN-Schätzungen trotz besserer Vorsorge und Behandlung 2008 weltweit rund 860 000 Menschen gestorben. Die Erkrankungen werden auf rund 250 Millionen beziffert, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in Genf mitteilte. Damit blieb die Zahl der Todesfälle und Infektionen durch Malaria nahezu konstant.
»Der Malaria-Erreger ist ein furchtbarer Gegner«, warnte die WHO-Generaldirektorin, Margaret Chan. In ihrem Weltmalariabericht betont die UN-Organisation, dass die meisten Opfer der Fieberkrankheit in Afrika zu beklagen seien. Der Malaria-Erreger wird durch Stechmücken übertragen.
Die WHO forderte Industrieländer und internationale Institutionen auf, mehr Geld für den Kampf gegen Malaria bereitzustellen. Mit fünf Milliarden Dollar pro Jahr könne die Krankheit wirksam bekämpft werden. WHO-Chefin Chan: »Wir können Millionen Leben in den nächsten Jahren retten.«
Für 2009 wurden demnach rund 1,7 Milliarden Dollar zugesagt. Im Jahr 2003 waren es erst rund 300 Millionen gewesen. Laut WHO trugen vor allem Zuwendungen des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, zudem aus den USA und von der Weltbank zum größeren Budget bei. 2008 verfügten rund 31 Prozent der Haushalte in Afrika über mindestens ein Moskitonetz, fast doppelt so viele wie 2006. Auch werden mehr Kleinkinder geschützt. Die Netze sind mit Insektiziden behandelt, um die Ansteckung weiter zu senken.
Die WHO betonte, dass die bereitgestellten Netze nicht ausreichten, um die Malaria entscheidend zurückzudrängen. Es müssten auch mehr Malaria-Patienten eine Therapie mit dem Wirkstoff ACT erhalten. In 11 von 13 untersuchten Ländern in Afrika würden unter 15 Prozent der erkrankten Kinder unter fünf Jahren mit ACT behandelt. Die WHO-Experten warnen, dass die Malaria-Erreger resistent gegen den Wirkstoff werden könnten. Auch bestehe das Risiko, dass Insektizide nicht mehr wirkten. Laut WHO könnte die Entwicklung eines Impfstoffes ein entscheidender Durchbruch im Kampf gegen die Malaria sein.
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