Tatjana Hüfner nicht zu stoppen
Verpatzter Heimabschied für Rodeldoppel Patric Leitner/Alexander Resch
Sechs Wochen vor Olympia jubelten die deutschen Rodler, nur Patric Leitner und Alexander Resch war der Start ins Olympia-Jahr mächtig verdorben. »So ist das im Sport. Es gibt halt solche Tage«, beklagte Leitner Platz vier bei seinem letzten Weltcup-Rennen am Königssee. Erstmals überhaupt auf ihrer Hausbahn verpassten die Olympiasieger von 2002 das Podest. »Ich hoffe, dass wir bei den Winterspielen noch mal richtig angreifen«, so Steuermann Leitner.
Siege durften Tatjana Hüfner, das Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt sowie die Staffel feiern, im Aufwind zeigte sich auch David Möller: Der 27-Jährige Thüringer wurde Dritter hinter dem siegreichen Russen Albert Demtschenko und Armin Zöggeler (Italien) und fuhr seinen zweiten Podestplatz im Olympiawinter ein.
Ausgelassen bejubelte Andi Langenhan seinen vierten Platz, durch den er sich endgültig das Olympia -Ticket gesichert hat. »Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen. Jetzt geht es wirklich nach Whistler – und die Bahn liegt mir«, sagte der WM-Dritte von 2008. Pech hatte Felix Loch, dem kurz vor dem ersten Lauf die Haltevorrichtung zwischen Helm und Rennanzug riss. »Ich musste mich in dreieinhalb Minuten komplett umziehen«, erklärte Loch. »Lieber heute als in Whistler bei Olympia«, betonte der Berchtesgadener.
Angesichts des Abschieds vom Königssee, wo Leitner/Resch seit der Saison 2001/02 ungeschlagen waren, geriet der starke Auftritt der anderen deutschen Rodler fast zur Nebensache. Doch dank des Zuspruchs ihrer Fans war die Enttäuschung über den verpatzten letzten Heimauftritt rasch verflogen. »Ich hoffe, dass sie die Macht am Königssee werden«, gab Leitner seinen Nachfolgern mit auf den Weg. »Das war ein besonderer Sieg – gerade nach der verpassten Olympia-Qualifikation«, sagte Tobias Wendl.
Von Sieg zu Sieg eilt derweil die zweimalige Weltmeisterin Hüfner, die nach ihrem vierten Saisonerfolg im fünften Rennen immer mehr zur Olympiafavoritin avanciert. Doch davon wollte die Oberwiesenthalerin nach ihrem 20. Weltcup-Erfolg noch nichts wissen. »Erst nach dem letzten Weltcup-Rennen denke ich an Olympia«, erklärte Hüfner. Hinter ihr blieb Europameisterin Natalie Geisenberger einmal mehr nur der zweite Platz. »Aber Platz zwei ist ja auch was. Da wären die anderen 22 Fahrerinnen froh, wenn sie das schaffen würden«, sagte die Miesbacherin. »Vielleicht ist es ja wirklich so, dass ich mir den Sieg noch aufhebe.« Steffi Sieger und Anke Wischnewski machten den dritten Vierfacherfolg der deutschen Frauen perfekt.
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