Tatjana Hüfner nicht zu stoppen

Verpatzter Heimabschied für Rodeldoppel Patric Leitner/Alexander Resch

  • Michael Fox, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Tobias Wendl (links) und Tobias Arlt jubeln über den Sieg.
Tobias Wendl (links) und Tobias Arlt jubeln über den Sieg.

Sechs Wochen vor Olympia jubelten die deutschen Rodler, nur Patric Leitner und Alexander Resch war der Start ins Olympia-Jahr mächtig verdorben. »So ist das im Sport. Es gibt halt solche Tage«, beklagte Leitner Platz vier bei seinem letzten Weltcup-Rennen am Königssee. Erstmals überhaupt auf ihrer Hausbahn verpassten die Olympiasieger von 2002 das Podest. »Ich hoffe, dass wir bei den Winterspielen noch mal richtig angreifen«, so Steuermann Leitner.

Siege durften Tatjana Hüfner, das Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt sowie die Staffel feiern, im Aufwind zeigte sich auch David Möller: Der 27-Jährige Thüringer wurde Dritter hinter dem siegreichen Russen Albert Demtschenko und Armin Zöggeler (Italien) und fuhr seinen zweiten Podestplatz im Olympiawinter ein.

Ausgelassen bejubelte Andi Langenhan seinen vierten Platz, durch den er sich endgültig das Olympia -Ticket gesichert hat. »Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen. Jetzt geht es wirklich nach Whistler – und die Bahn liegt mir«, sagte der WM-Dritte von 2008. Pech hatte Felix Loch, dem kurz vor dem ersten Lauf die Haltevorrichtung zwischen Helm und Rennanzug riss. »Ich musste mich in dreieinhalb Minuten komplett umziehen«, erklärte Loch. »Lieber heute als in Whistler bei Olympia«, betonte der Berchtesgadener.   

Angesichts des Abschieds vom Königssee, wo Leitner/Resch seit der Saison 2001/02 ungeschlagen waren, geriet der starke Auftritt der anderen deutschen Rodler fast zur Nebensache. Doch dank des Zuspruchs ihrer Fans war die Enttäuschung über den verpatzten letzten Heimauftritt rasch verflogen. »Ich hoffe, dass sie die Macht am Königssee werden«, gab Leitner seinen Nachfolgern mit auf den Weg. »Das war ein besonderer Sieg – gerade nach der verpassten Olympia-Qualifikation«, sagte Tobias Wendl.

Von Sieg zu Sieg eilt derweil die zweimalige Weltmeisterin Hüfner, die nach ihrem vierten Saisonerfolg im fünften Rennen immer mehr zur Olympiafavoritin avanciert. Doch davon wollte die Oberwiesenthalerin nach ihrem 20. Weltcup-Erfolg noch nichts wissen. »Erst nach dem letzten Weltcup-Rennen denke ich an Olympia«, erklärte Hüfner. Hinter ihr blieb Europameisterin Natalie Geisenberger einmal mehr nur der zweite Platz. »Aber Platz zwei ist ja auch was. Da wären die anderen 22 Fahrerinnen froh, wenn sie das schaffen würden«, sagte die Miesbacherin. »Vielleicht ist es ja wirklich so, dass ich mir den Sieg noch aufhebe.« Steffi Sieger und Anke Wischnewski machten den dritten Vierfacherfolg der deutschen Frauen perfekt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.