Tiger an der Macht
Chinesen begrüßen das neue Jahr
Er soll stark, mutig und graziös sein, aber auch unberechenbar und aggressiv: der Tiger. Am 14. Februar begrüßen die Chinesen nach dem Mondkalender das neue Jahr, das diesmal im Zeichen des Tigers steht. Der Tiger ist eins von zwölf Tierkreiszeichen. Menschen, die im Jahr des Tigers (1950, 1962, 1974, 1986, 1998, 2010) geboren sind, gelten als leidenschaftlich, impulsiv, waghalsig, einfühlsam oder ungestüm.
Es gibt verschiedene Konstellationen der Tiere zueinander, die positiv oder negativ sein könnten. So heißt es, dass Tiger und Schaf nicht den Bund der Ehe eingehen sollten. 2010 gilt in China auch als Witwenjahr, erklärt die 25-jährige Song Song. »Die Eins steht für Einsamkeit«, sagt sie. Es sei nicht gut, in einem Witwenjahr zu heiraten. »Für uns Mäuse wird das Jahr des Tigers ein gutes Jahr«, sagt Song Song, die 1984 geboren ist.
Nicht nur für die im Jahr der Maus geborenen Chinesen steht das Jahr unter einem guten Stern. Laut den Prognosen des Internationalen Währungsfonds wird Chinas Wirtschaft im Jahr des Tigers große Sprünge machen. Es wird ein wirtschaftliches Plus von rund zehn Prozent vorausgesagt.
Der Tiger, der als Sinnbild für Autorität gilt, ist in China noch unter einem anderen Gesichtspunkt bekannt. Während der Raubkatze astrologisch gesehen überwiegend positive Eigenschaften zugeschrieben werden, gibt es die Redewendung »den Tiger vom Berg ins Tal locken«. Dies ist die Beschreibung für eine List, die im Deutschen mit »Jemanden aufs Glatteis führen« zu vergleichen ist. Der Tiger gelte zwar als stark und mächtig, aber auch als etwas naiv und leichtgläubig, sagt der emeritierte Freiburger Professor für Sinologie, Harro von Senger. dpa/ND
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