Westerwelle löst Kritik in der FDP aus

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/ND). Angesichts sinkender Umfragewerte für die FDP hat Parteivize Andreas Pinkwart den Parteichef und Bundesaußenminister Guido Westerwelle aufgefordert, die Verantwortung für die Partei zu teilen. »Die Parteiführung ist stärker im Team gefordert. Die FDP muss mehr Gesichter in den Vordergrund stellen«, sagte Pinkwart dem »Hamburger Abendblatt«. Für eine größere Rolle in der Partei schlug Pinkwart die Mitglieder der Bundesregierung, Generalsekretär Christian Lindner und »einige Landespolitiker« vor. Die FDP müsse es aushalten, »wenn sich Persönlichkeiten aus der engeren Führung profilieren«, forderte Pinkwart. Dies dürfe nicht gleich als Angriff auf den Parteivorsitzenden gesehen werden. Pinkwart verteidigte aber Westerwelles Kritik an Hartz IV und Warnung vor sozialistischen Verhältnissen. Westerwelle bringe auf den Punkt, »was Millionen von Arbeitnehmern und Mittelständlern denken, die tagein, tagaus den Karren ziehen«. Pinkwart ist auch FDP-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen und Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 9. Mai.

Mecklenburg-Vorpommerns FDP-Chef Ahrendt wies Pinkwarts Vorstoß zurück. »Wir sind in der Führung der Partei breit genug aufgestellt«, sagte Ahrendt dem »Tagesspiegel am Sonntag«. »Wenn die See rauer wird, dann sollte man geschlossen bleiben und nicht nervös werden«, forderte er weiter mit Blick auf Pinkwart. Auch Ahrendt verteidigte Westerwelles Äußerungen zu Hartz-IV.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.