Zwischen testen und gewinnen

DFB-Team trifft heute auf Argentinien

  • Thomas Niklaus und Jürgen Zelustek, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Joachim Löw und Michael Ballack gegen Diego Maradona und Lionel Messi: 99 Tage vor dem WM-Start will der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft bei der Neuauflage des hitzigen WM-Viertelfinales von 2006 gegen Argentinien »wichtige Erkenntnisse« in Bezug auf seinen 23-köpfigen WM-Kader sammeln. »Wir nehmen das Spiel sehr, sehr ernst. Für die Stimmung und die Vorfreude auf die WM ist es wichtig, dass wir ein gutes Spiel machen«, sagte Löw vor dem Klassiker heute (20.45 Uhr/live im ZDF) in München.

Löws letzte Möglichkeit, den Kader vor der vorläufigen Nominierung Anfang Mai zu testen, ist zugleich die Neuauflage der Generalprobe vor der WM 2006. Damals hatte die 1:4-Niederlage gegen Argentinien für heftigen Wirbel gesorgt und das Projekt Klinsmann infrage gestellt. Dass sich die Geschichte gegen die Argentinier wiederholt, glaubt Löw nicht: »Wir haben nicht mehr die Naivität wie damals.«

Allerdings warnen auch die Spieler drei Monate vor der WM (11. Juni bis 11. Juli) vor einem Rückschlag. »Solche Diskussionen wollen wir uns ersparen. Wir wollen ein gutes Spiel machen, damit Ruhe herrscht«, sagte Philipp Lahm. Auch Kapitän Michael Ballack unterstrich die Bedeutung: »Wir können uns mit einer absoluten Topmannschaft messen. Das ist von enormer Wichtigkeit.«

Für einige Spieler geht es aber vor allem darum, sich für das Turnier in Südafrika zu empfehlen. Gute Chancen haben die beiden Jungstars Thomas Müller und Toni Kroos, die vor ihrem Debüt stehen. »Ich bin bereit, das eine oder andere Experiment und Risiko einzugehen. Ich will sehen, wer es schaffen kann«, sagte Löw, sprach aber von einem Spagat. Auf der einen Seite müsse sich die Mannschaft für die WM einspielen, auf der anderen Seite »will ich die Chance nutzen, um einige Dinge auszuprobieren«. Ballack traut Müller und Kroos den Sprung zu. »Sie haben zuletzt hervorragend gespielt. Sie haben es verdient, dabei zu sein«, sagte der Kapitän, der im zentralen defensiven Mittelfeld in Bastian Schweinsteiger einen neuen Partner bekommen wird.

Löw, der sich schon vor dem Test auf René Adler als Nummer eins im Tor für die WM festgelegt hat, erwartet ein spektakuläres Spiel. »Es ist hohe Qualität und Klasse auf dem Feld«, sagte Löw und meinte damit auch Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona, der neben Trainer Maradona die schillernde Figur bei den Argentiniern ist. Maradona äußerte sich voller Respekt vor dem Spiel: »Die Stärken sind die deutschen Tugenden, Spieler wie Ballack und Podolski und die Abstimmung. Die Deutschen kämpfen immer bis zur letzen Minute.«

DFB-Kader: Tor: Adler (Leverkusen), Neuer (Schalke). Abwehr: Boateng (Hamburg), Friedrich (Hertha BSC), Lahm (FC Bayern), Mertesacker (Bremen), Schäfer (Wolfsburg), Tasci (Stuttgart). Mittelfeld: Ballack (Chelsea London), Gentner (Wolfsburg), Hitzlsperger (Lazio Rom), Hunt, Marin, Özil (alle Bremen), Trochowski (Hamburg), Khedira, Träsch (beide Stuttgart), Kroos (Leverkusen), Müller, Schweinsteiger (beide FC Bayern). Angriff: Cacau (Stuttgart), Gomez, Klose (beide FC Bayern), Kießling (Leverkusen), Podolski (Köln).

WM-Testspiele heute

Australien - Indonesien 10.00

Japan - Bahrain 11.00

Elfenbeinküste - Südkorea 15.30

Griechenland - Senegal 16.00

Slowakei - Norwegen 17.00

Angola - Lettland 17.00

Bosnien - Ghana 17.30

Türkei - Honduras 19.00

Algerien - Serbien 19.15

Südafrika - Namibia 19.30

Schweiz - Uruguay 20.15

Österreich - Dänemark 20.30

Deutschland - Argentinien 20.45

Italien - Kamerun 20.45

Niederlande - USA 20.45

Slowenien - Katar 20.45

England - Ägypten 21.00

Frankreich - Spanien 21.00

Portugal - China 21.45

Neuseeland - Mexiko 05.00

Irland - Brasilien n. Red.

Letzte Länderspiele vor den Nominierungen der WM-Kader Anfang Mai.

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