149 Tote durch rechte Gewalt

Neue Zahlen der Antonio Stiftung

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ND). Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 starben 149 Menschen durch rechtsextreme Gewalt. Das ergaben Recherchen der Redaktion »Mut gegen rechte Gewalt« und des Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung. Die Verfasser beanspruchen eine hohe Genauigkeit für die neue Liste. Alle Fälle seien gründlich recherchiert und nur dann aufgenommen worden, »wenn glaubhafte Beweise für einen rechtsextremen oder rassistischen Hintergrund vorliegen«, schreibt die Antonio Amadeu Stiftung in ihrer Pressemitteilung. »Leider bleiben viele Fälle in diesen offiziellen Statistiken der Bundesregierung unerwähnt oder sind in der einen präsent, während sie in der anderen fehlen«, sagt Timo Reinfrank, der Geschäftsführer der Stiftung. Er betont, es müssten auch Fälle hinzu gezählt werden, denen rassistische Motive zu Grunde liegen, ohne dass die Täter »auf den ersten Blick als Rechtsextreme zu erkennen« seien.

»Die Bundesregierung schönt jedoch diese Opferzahlen regelmäßig und redet stattdessen ein ›Linksextremismusproblem‹ herbei«, kritisierte Monika Lazar, Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag für Strategien gegen Rechtsextremismus. Nach einer Großen Anfrage der LINKEN im Oktober 2009 nannte die Regierung 46 Todesopfer rechts motivierter Gewalt in den Jahren 1990 bis 2008.

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