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Nationalfeiertag 18. März?
Volker Schröder: Um zu erinnern, braucht man einen langen Atem / Schröder ist Sprecher der »Aktion 18. März« in Berlin (gemeinsam mit Beate Buchwald)
ND: Wann wird denn der 18. März zum Nationalfeiertag?
Schröder: Zum Nationalfeiertag erst einmal gar nicht, sondern zum Nationalen Gedenktag. Und ich hoffe natürlich, möglichst bald. Andererseits haben wir im Laufe unseres »Kampfes« gemerkt, dass man einen langen Atem braucht, um in Deutschland an die Märzrevolution zu erinnern.
Immerhin wird in Berlin jährlich an den 18. März 1848 erinnert. Hat das schon geholfen?
Ja, das hat auf jeden Fall geholfen. Und es wird in Berlin am 18. März auch geflaggt. Der Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor ist eine ganz prominente Lokalität. Ich glaube schon, dass jetzt auch über die Grenzen Berlins hinaus der 18. März bekannt geworden ist, zumal wir von Mitgliedern des Präsidiums des Deutschen Bundestages – von Hermann Otto Solms, Petra Pau, Wolfgang Thierse und Kathrin Göring-Eckardt – Unterstützung haben.
Wird in Berlin der Märzrevolution dank Ihrer Initiative gedacht?
Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass wir wohl den Anstoß gegeben haben. Aber wir sind in der glücklichen Situation, dass Walter Momper, der ja Historiker ist, als Parlamentspräsident die Sache sehr befördert hat. Und wo wir beim Parlamentspräsidenten sind: Frau Laurien hat 1992 als Parlamentspräsidentin auf dem Friedhof der Märzgefallenen einen Kranz niedergelegt. Wir haben daraufhin mit ihr Kontakt aufgenommen und gefragt, ob sie unsere Aktion unterstützen kann. Frau Laurien hat oft am 18. März gesprochen, zuletzt 2008. Sie hat Hans-Jochen und Bernhard Vogel als Unterstützer für den Nationalen Gedenktag gewonnen.
Wissen die Menschen denn überhaupt noch, was damals geschehen ist?
Das fragen Sie am besten die Menschen selbst. Ich frage manchmal auf dem Platz des 18. März: »Wissen Sie, warum der Platz hier so heißt?« Die Hälfte der Angesprochenen weiß es. Andere berichten dann ganz stolz ausführlich über ihre Kenntnisse.
Aber machen wir uns nichts vor: Der Großteil der Bevölkerung kennt den 18. März als bedeutendes Datum nicht, aber die Märzrevolution selbst ist doch bekannt. Also, wenn man den 18. März zusammen mit der Jahreszahl 1848 erwähnt, dann ist ein größerer Kenntnisstand zu verzeichnen.
Gegen die Unkenntnis tun Sie was?
Wir geben jedes Jahr unsere Märzzeitung »AUFRUF« heraus. Darin wird auf unsere Veranstaltungen hingewiesen: Ein bisschen enttäuscht bin ich, dass bis jetzt weder die »Tagesthemen« noch das »heute journal« über die Veranstaltungen berichtet haben. Aber immerhin berichtet die Berliner »Abendschau« jedes Jahr. Weil in diesem Jahr auch gleichzeitig der 20. Jahrestag der ersten freien Wahlen zur Volkskammer in der DDR ist, wird sich das öffentliche Interesse schon mehr auf dieses Datum fokussieren.
Was geschieht an diesem Tag überregional?
Am 18. März ist im Bundestag eine Sondersitzung wegen dieser 20 Jahre. Und dort wird sicherlich darauf hingewiesen, dass der 18. März eben nicht nur wegen der Volkskammerwahlen, sondern besonders wegen der Märzrevolution Bedeutung hat. Das Deutsche Historische Museum hat den 18. März schon zum Gedenktag gemacht. Zum Schluss möchte ich noch auf unser Buch »Demokratische Tradition und revolutionärer Geist – Erinnern an 1848 in Berlin« hinweisen. Der Preis ist die Botschaft: das Buch kostet 18,48 Euro.
Fragen: Andreas Heinz
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