Lübeck will Nazis blockieren

Breites Bündnis stellt sich Aufmarsch entgegen

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Lübeck (ND-Hanisch). Lübeck steht am kommenden Samstag der größte Polizeieinsatz aller Zeiten bevor, wenn Neonazis anlässlich der sich jährenden Bombardierung der Hansestadt im Zweiten Weltkrieg auf die Straße gehen wollen. Ein breites antifaschistisches Bündnis will dem braunen Spuk entschlossen entgegentreten.

Auf der vom schleswig-holsteinischen NPD-Landesvorstandsmitglied Roland Fischer angemeldeten Marschroute soll es friedliche Straßenblockaden geben. Aus diesem Grund gab es zuletzt sogar Blockadeanleitungen in einer Kirchengemeinde. Am Holstentor traf man sich noch am Mittwochabend zu einem öffentlichen Aktionstraining. In mehreren Kirchen gibt es morgens noch Protestandachten, ehe es zum zentralen Kundgebungsort am Bahnhof geht, auf dessen Rückseite sich die Neonazis versammeln.

Erstmals hat sich die Lübecker Bürgerschaft einstimmig quer durch alle Fraktionen zu einem gemeinsamen Aufruf zur Beteiligung an den vielfältigen Protesten durchringen können. Eine Resolution wurde verabschiedet, in der es unter anderem heißt: »Wir wehren uns gegen die Instrumentalisierung der Opfer der Bombardierung Lübecks durch rechtsextreme Gruppen, um die millionenfachen Verbrechen des Nationalsozialismus zu verharmlosen.« An den Protesten werden sich voraussichtlich mehrere tausend Menschen beteiligen.

In der rechten Szene wird seit mehreren Monaten auch überregional für die Aktion geworben, die nunmehr bereits im fünften Jahr einer einseitigen Geschichtsbetrachtung huldigt. Aus dem rechtsextremen Spektrum wird mit mehreren hundert Teilnehmern gerechnet.

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