Bundeswehr streicht Übungsflüge bei Bad Düben
Gemeinden hatten gegen geplantes Training mit Transall-Transportern protestiert
Leipzig (epd/ND). Die bisherigen Pläne für Übungsflüge der Bundeswehr mit schweren Transall-Transportflugzeugen im Norden von Sachsen sind jetzt offenbar vom Tisch.
Der Fliegerklub im sächsischen Roitzschjora, der das Gelände verwaltet, habe die Nutzung für diesen Zweck abgelehnt, berichtet die »Leipziger Volkszeitung« unter Berufung auf den Vereinsvorsitzenden Gerald Weber. Weber sagte dem Blatt, dass man damit auf die angrenzenden Kommunen, die das Vorhaben heftig kritisierten, Rücksicht nehmen wolle.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Bundeswehr auf dem unbefestigten Flugfeld Flüge für den Afghanistan-Einsatz proben will. Der Start der Übungen war demnach bereits für den 19. April vorgesehen.
Die Bürgermeisterin des angrenzenden Kurortes Bad Düben, Astrid Münster (Freie Wähler), und der Landrat des Kreises Nordsachsen, Michael Czupalla (CDU), sprachen sich gegen die Pläne aus. Czupalla kritisierte außerdem, dass die betroffenen Kommunen nicht in die Pläne einbezogen worden waren.
Gegenüber der »Leipziger Volkszeitung« räumte der zuständige Bundeswehr-Stabsfeldwebel Olaf Hayn ein, dass »vielleicht einiges sehr unglücklich gelaufen ist«. Seinen Angaben zufolge werde sich die Bundeswehr nun nach einem neuen Flugplatz umschauen. In Sachsen gebe es jedoch keinen, der die Bedingungen erfülle, so Hayn.
Das für die Genehmigung der Flugübungen zuständige sächsische Wirtschaftsministerium in Dresden kündigte seinerseits an, die Prüfung des Bundeswehrantrags zu beenden. »Wenn sich die Beteiligten einigen, gibt es für uns nichts mehr zu prüfen«, bestätigte eine Sprecherin dem epd in Dresden.
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