Todesmarsch und Befreiung

Gedenkstätte im Belower Wald bei Wittstock wiedereröffnet

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Gedenkstätte zur Erinnerung an den Todesmarsch von KZ-Häftlingen im Belower Wald bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) ist am Freitag wiedereröffnet worden.

Berlin (Agenturen/ND). Acht Jahre nach der Zerstörung durch einen Brandanschlag ist die NS-Todesmarsch-Gedenkstätte im Belower Wald bei Wittstock am Freitag neu eröffnet worden. An der Feier nahmen auch zahlreiche Überlebende des KZ Sachsenhausen teil. Die rund 750 000 Euro teure Neugestaltung des Geländes, auf dem Ende April 1945 mehrere tausend KZ-Häftlinge aus Sachsenhausen von der SS festgehalten wurden, wurde vom Bund und von der EU finanziert. Die Gedenkstätte liegt auf einem Waldgelände in Mecklenburg-Vorpommern nahe der Landesgrenze zu Brandenburg.

Vielen Überlebenden habe sich der Todesmarsch besonders tief eingeprägt, da sie kurz vor dem Ende der NS-Herrschaft fürchten mussten, noch im letzten Moment umzukommen, betonte der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch. Über die Geschichte der Todesmärsche informiert seit Freitag eine neue Open-Air-Ausstellung auf Glasstelen mit einer klimatisierten Vitrine mit Originalfundstücken aus dem Belower Wald.

Ebenfalls am Freitag begannen die »Tage der Begegnung« mit ehemaligen Insassen des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge in Sachsen-Anhalt. Die Überlebenden kamen am Vormittag an Schulen in der Region mit Schülern zusammen und berichteten über die Gefangenschaft. In diesem Jahr wurden sechs Überlebende aus Polen, Frankreich und der Ukraine in der heutigen Gedenkstätte bei Halberstadt erwartet. Das KZ wurde am 11. April 1945 von US-Truppen befreit. Bis zu 5000 Gefangene starben im Lager oder auf Todesmärschen. In dem Außenlager des KZ Buchenwald mussten mehr als 7000 Häftlinge ein 13 Kilometer langes Tunnelsystem graben.

Neuer Präsident

Der französische KZ-Überlebende und langjährige Vizepräsident Roger Bordage ist neuer Präsident des Internationalen Sachsenhausen-Komitees. Er trete die Nachfolge von Pierre Gouffault an, teilte das Komitee am Freitag in Oranienburg mit. Gouffault war im Dezember im Alter von 85 Jahren in Paris gestorben. Das Sachsenhausen-Komitee ist ein Zusammenschluss der ehemaligen Häftlinge des KZ Sachsenhausen und seiner Außenlager. 

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