Haiti-Beben beispiellos in der Geschichte
Katastrophe forderte 250- bis 300 000 Opfer
Port-au-Prince (AFP/ND). Zwischen 250 000 und 300 000 Menschen sind durch das Erdbeben im Januar in Haiti ums Leben gekommen. »In der Geschichte der Menschheit hat es nie eine Naturkatastrophe dieses Ausmaßes gegeben«, sagte der UNO-Gesandte in Haiti, Edmond Mulet, in Port-au-Prince. Mehr als eine Million Menschen hätten ihr Zuhause verloren, fügte Mulet auf einer Pressekonferenz 100 Tage nach der Katastrophe hinzu.
Die kommenden 12 bis 18 Monate seien für den Wiederaufbau des Landes entscheidend, sagte der aus Guatemala stammende Chef der UNO-Mission. Er ist Nachfolger des Tunesiers Hedi Annabi, der bei dem Beben ebenfalls ums Leben gekommen war. Die UNO-Mission solle der haitianischen Polizei helfen, »eine sichtbare Präsenz« in den 1200 Flüchtlingslagern aufzubauen, sagte Mulet. Insgesamt umfasst die Mission etwa 12 500 Soldaten und Polizisten. In den kommenden Monaten solle die Regierung bei der Organisation von Wahlen, bei der Sicherheit, der humanitären Hilfe und beim Wiederaufbau unterstützt werden,
Mulet teilte mit, die Regierung habe bei Zwangsräumungen ein Moratorium beschlossen. Wegen der Zehntausenden Obdachlosen, die zum Teil in öffentlichen Gebäuden campieren, kommt es immer häufiger zu Konflikten. Nicht nur private Eigentümer fordern eine Räumung ihrer Einrichtungen: In der vorigen Woche mussten 7000 Menschen ein Stadion in Port-au-Prince verlassen, 10 000 Obdachlose wurden aufgefordert, die Schule zu räumen, in der sie Zuflucht gefunden hatten.
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