Obama warnt vor neuer Finanzkrise
US-Präsident appelliert an Reformkritiker
New York (AFP/ND). Angesichts des Widerstands der Finanzindustrie und der republikanischen Opposition hat US-Präsident Barack Obama vor einem Scheitern der Finanzmarktreform gewarnt. Sollten die Parteien die Gelegenheit für eine Neuordnung verstreichen lassen, werde sich die Finanzkrise wiederholen, sagte Obama am Donnerstag in einer Rede in New Yorks Finanzdistrikt. Die Banken rief Obama zur Mitarbeit auf.
Der Präsident verstärkte in der Rede den Druck auf die Republikaner, die Reform im Kongress mitzutragen: »Ein Votum für die Reform ist ein Votum dafür, vom Steuerzahler finanzierte Bankenrettungen zu beenden«, sagte er. Für die Kosten künftiger Rettungen müsse die Finanzindustrie aufkommen, nicht der Steuerzahler.
Obama warf den Kritikern vor, die Reform aus eigennützigen Motiven zu hintertreiben: Den Republikanern, ohne deren Stimmen die Reform nicht im Senat verabschiedet werden kann, gehe es um »zynisches politisches Kalkül« und kurzfristigen politischen Gewinn; der Finanzindustrie um verantwortungslose Profitmaximierung.
»Es ist maßgeblich, dass wir die Lektionen der Krise lernen, sonst setzen wir uns der Gefahr ihrer Wiederholung aus«, so Obama. Die Reformpläne sehen unter anderem eine schärfere Regulierung vor – etwa für hochriskante Papiere wie Derivate. Zudem soll eine Behörde für Verbraucherschutz von Bankkunden geschaffen werden. Die Regierung spricht von der tief greifendsten Finanzmarktreform seit der Zeit der Großen Depression in den 1930er Jahren.
Die Woche an der Börse
DAX: 6255 Pkt. (-0,5 %)
Dow Jones: 11 134 Pkt. (-0,1 %)
Euro: 1,3311 Dollar (-1,7 %)
Umlaufrendite: 2,73 % (-0,03 %)
Nordsee-Öl: 85,52 $ (+2,2 %)
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.