Aue plant Aufstiegsfeier
3. Liga: Erzgebirgler verpassen beim 2:2 gegen Wiesbaden Vorentscheidung
Der Ministerpräsident kommt, die Musik ist bestellt, der Sekt steht kalt: Fußball-Drittligist Erzgebirge Aue plant für Freitag die große Aufstiegsparty. Die »Veilchen« wollen im letzten Heimspiel der Saison gegen Verfolger Eintracht Braunschweig nach zweijähriger Abstinenz die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern. »Das Erzgebirge wird beben«, kündigte Präsident Bernd Keller an.
Nach einer imposanten Rückrunde hat der Tabellenführer aus Sachsen vier Punkte Vorsprung auf den Dritten Braunschweig und kann Freitag in Beisein von Ministerpräsident Stanislaw Tillich alle Zweifel am Aufstieg beseitigen. »Wir werden alles daransetzen, um die Sensation perfekt zu machen«, sagte Trainer Rico Schmitt nach dem 2:2 im Nachholspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am Dienstagabend.
Mit dem Remis hat Aue eine Vorentscheidung verpasst. Die Erzgebirgler zeigten sich ungewohnt nervös, zweimal geriet Aue in Rückstand, zweimal gelang der Ausgleich. »Die Mannschaft hat Moral gezeigt«, meinte Schmitt, dessen Team nach Platzverweis für Sven Müller die zweite Hälfte in Unterzahl spielen musste.
»Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, doch wir werden es schaffen«, sagte Präsident Keller. In wirtschaftlicher Hinsicht wäre der Aufstieg ein Segen. »Die 3. Liga kann man sich nicht ewig leisten«, meinte Keller. Die geringen TV-Einnahmen würden dauerhaft kein Überleben sichern. Für Liga zwei soll der Etat für die erste Mannschaft auf vier Millionen Euro geschraubt werden. »Wir werden hier aber weiter vernünftig wirtschaften«, sagte der Präsident.
Während Aue vor dem Aufstieg steht, ist der Abstieg vom Wuppertaler SV besiegelt. Der ehemalige Bundesligist unterlag Rot-Weiß Erfurt und folgt Holstein Kiel und der 2. Mannschaft von Borussia Dortmund in die Regionalliga.
FC Bayern II - Sandhausen 2:2 (1:0)
Wuppertal - Erfurt 0:3 (0:1)
Aue - Wehen Wiesbaden 2:2 (0:1)
Burghausen - Jena 2:3 (1:1)
Kiel - Dresden 1:0 (0:0)
1. Erzgebirge Aue 36 54:38 65
2. VfL Osnabrück 36 51:36 63
3. Braunschweig 36 53:34 61
4. FC Ingolstadt 04 36 66:44 60
5. Carl Zeiss Jena 36 52:41 59
6. 1. FC Heidenheim 36 61:54 55
7. Kickers Offenbach 36 50:33 53
8. Rot-Weiß Erfurt 36 39:39 51
9. FC Bayern II 36 52:60 51
10. Unterhaching 36 47:46 47
11. Dynamo Dresden 36 36:41 47
12. Wehen Wiesbaden 36 48:55 47
13. VfB Stuttgart II 36 48:48 46
14. Jahn Regensburg 36 41:44 45
15. SV Sandhausen 36 52:61 45
16. Burghausen 36 44:62 45
17. Werder Bremen II 36 46:51 44
18. Wuppertaler SV 36 37:57 37
19. Dortmund II 36 38:54 36
20. Holstein Kiel 36 38:55 35
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