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»Die Welt muss nun reagieren«

UNO: Niger droht neue Hungersnot

  • Lesedauer: 2 Min.
Millionen Menschen in dem westafrikanischen Staat Niger droht eine schlimme Hungersnot.

Niamey/Genf (dpa/epd/IPS/ND). Auf die in Niger drohende Hungersnot haben Sprecher von Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen in Genf verwiesen. Der UN-Koordinator für humanitäre Einsätze, John Holmes, befindet sich vor Ort. »Kurzfristig gibt es einen dringenden (finanziellen) Bedarf, um die Nahrungsmittelhilfe aufzustocken«, wurde Holmes zitiert.

UN-Vertreter schließen nicht aus, dass die Hungerkatastrophe schlimmer wird als im Jahr 2005. Damals waren 3,6 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. »Wir müssen schnell handeln; die Monate Juni und Juli werden kritisch sein«, sagte eine UN-Sprecherin. Mit etwa 7,8 Millionen Menschen sei etwa die Hälfte der Bevölkerung in Niger wegen der schlechten Ernte durch Dürre im vergangenen Herbst von der Nahrungsmittelknappheit betroffen. Nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF sind zurzeit bis zu 1,5 Millionen Kinder in dem afrikanischen Land in der Sahelzone gefährdet, 340 000 davon sind extrem unterernährt.

Das Welternährungsprogramm der UNO (WFP) hat unterdessen beschlossen, seine Nahrungsmittelhilfe für Niger zu verdoppeln, um insgesamt 2,3 Millionen Menschen direkt helfen zu können. Das sind doppelt so viele wie bisher.

»Die Welt muss nun reagieren, um massives menschliches Leiden und den Verlust einer Generation zu verhindern«, erklärte die WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran. Geringe und unregelmäßige Regenfälle über dem Osten der Sahelzone hätten Ernten zerstört und das Land austrocknen lassen. Viehhirten könnten die Flächen nicht mehr als Weideland für ihre Tiere nutzen. Zudem vernichtet die fortschreitende Wüstenbildung immer mehr Weideland. Nach offiziellen Angaben wird sich das Futterdefizit in diesem Jahr auf 16 Millionen Tonnen Trockensubstanz belaufen. Kommentar Seite 4

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