Umweltminister wollen nun handeln
Petersberg: Konkrete Projekte vereinbart
Petersberg (AFP/ND). Im Rahmen des »Petersberger Klimadialogs« haben Umweltminister aus rund 45 Staaten am Dienstag über Klimaschutzprojekte und -initiativen beraten. Damit soll erreicht werden, dass parallel zu den zeitraubenden UN-Klimaschutzverhandlungen konkrete Maßnahmen gegen die Erderwärmung erfolgen. »Wir wollen die Verhandlungszeit für praktische Projekte nutzen«, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Er sprach von einem Beitrag zur Vertrauensbildung, der die Verhandlungen über ein neues Klimaschutzabkommen voranbringen solle.
Bei den vorgestellten Projekten ging es um gemeinsame Klimaschutzinitiativen von Industrie- und Entwicklungsländern. So will Südkorea Entwicklungsländer mit Hilfe eines »Global Green Growth Institute« bei der Entwicklung nationaler Klimaschutzstrategien unterstützen. Die EU will mehrere Millionen Euro für ein Projekt zur besseren Erfassung von Emissionsdaten bereitstellen. Frankreich und Norwegen sowie Deutschland wollen zunächst in Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern den Waldschutz vorantreiben. Partner sind Kongo, aber auch Brasilien und weitere lateinamerikanische Staaten.
Deutschland ist ebenso wie Großbritannien an einem Projekt mit Äthiopien beteiligt, das beispielhaft Möglichkeiten zur Anpassung an Klimafolgen in Afrika aufzeigen soll. Im Bereich Technologietransfer hatten die USA bereits in Kopenhagen ihr SEAD-Programm für den Einsatz und die bessere Kennzeichnung von energieeffizienten Geräten vorgestellt. Dies soll multilateral erweitert werden, besonders in Zusammenarbeit mit Indien. Die USA wollen dafür in den kommenden Jahren 350 Millionen Dollar bereitstellen.
Der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, begrüßte die Strategie des »Handelns und Verhandelns«. »Zu zeigen, dass etwas in der Praxis funktioniert, ist der beste Weg, um die Menschen davon zu überzeugen«, fügte er hinzu. Besonders die Initiative zum Waldschutz sei ein guter Ansatz. Deutschland will dazu bis 2012 insgesamt 350 Millionen Euro beisteuern. Dies soll aber mit früheren Zusagen verrechnet werden.
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