Abstiegsangst im Ligafinale
Bochum empfängt Hannover zum Endspielkrimi / Rostock im Fernduell mit FSV Frankfurt
Abstieg, Relegation oder Rettung in letzter Sekunde – beim Bundesligatrio VfL Bochum, 1. FC Nürnberg und Hannover 96 geht vor dem letzten Spieltag der Saison die Angst um. Hannover kann im Endspielkrimi beim VfL im mit 30 748 Fans ausverkauften Bochumer Stadion immerhin aus eigener Kraft den Klassenverbleib schaffen, die Nürnberger können im eigenen Stadion gegen Köln zumindest den Relegationsplatz erreichen. Beim Ligafinale zählt jedes Tor, Nervenflattern ist garantiert.
Rund 10 000 Hannover-Fans wollen die Niedersachsen zum Abstiegsgipfel ins Revier begleiten. Der Verein lässt im Gästeblock kostenlos mehr als 3000 rote T-Shirts mit der Aufschrift »Gemeinsam für die 1. Liga« verteilen. »Wir fühlen die besondere Unterstützung schon die gesamte Saison«, erklärte Kapitän Arnold Bruggink. Nach dem 6:1 gegen Mönchengladbach hat Trainer Mirko Slomka die gewohnten Abläufe nicht geändert und empfiehlt, der eigenen Stärke zu vertrauen. »Wir wollen dem Gegner unseren Stempel aufdrücken. Dass wir das können, haben wir gezeigt.«
Bochum setzt nach der Entlassung von Heiko Herrlich auf die unter Interimscoach Dariusz Wosz wieder gewonnene Lockerheit und Erfahrung im Abstiegskampf. »Wir haben den unbedingten Willen, die Klasse zu halten. Deshalb werden wir es schaffen«, sagte Spielmacher Mimoun Azaouagh. »Wenn ich in die Augen jedes Einzelnen schaue, erkenne ich deutlich das Leuchten.« Die Philosophie von Wosz ist einfach: »Die Jungs sollen im Training Spaß haben und dann auf dem Platz alles geben. Denn wenn es am Samstag darauf ankommt, dürfen wir die Nerven nicht verlieren.« Wie Hannover baut auch der VfL auf die rückhaltlose Unterstützung der Fans und die Symbolkraft von 10 000 weißen T-Shirts mit der Aufschrift: »Gestern, Heute, Morgen.«
Nürnbergs Trainer Dieter Hecking geht fest davon aus, dass sein Team auch nächste Saison erstklassig ist. Auf Rechenspielchen will er sich nicht einlassen und nicht auf die Zwischenstände schauen. »Wir müssen uns auf uns konzentrieren und erstmal unser Spiel gewinnen. Köln ist eine harte Nuss, die wir knacken müssen, erst dann können wir schauen, was anderswo los ist«,
Hansa droht Relegation
Mit einem Kurztrainingslager im thüringischen Weißensee hat sich Hansa Rostock auf das Finale in Düsseldorf vorbereitet. »Wir müssen ein Tor machen, sonst sind wir in der Relegation«, fordert Trainer Marco Kostmann einen Erfolg bei der heimstarken Fortuna. Dennoch hat man die möglichen Partien am 14. und 17. Mai im Blick. »Wir müssen uns noch auf drei Spiele konzentrieren«, meinte Abwehrmann Tim Sebastian.
Aus eigener Kraft kann Rostock den rettenden 15. Platz nicht mehr erreichen und muss auf einen Ausrutscher des FSV Frankfurt hoffen. Die Frankfurter, die Absteiger TuS Koblenz empfangen, haben allerdings seit Januar kein Heimspiel mehr verloren. »Wir spielen zu Hause besseren Fußball als auswärts. Deshalb werden wir es schaffen«, meinte FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen.
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