Namen bleiben unter Verschluss

Staatsanwaltschaft: Angebliches Missbrauchsopfer Mixas nicht in Akten

  • Lesedauer: 2 Min.

Augsburg (dpa/ND). Die Staatsanwaltschaft will die Namen möglicher Missbrauchsopfer bei den Untersuchungen gegen Walter Mixa weiter unter Verschluss halten. Außerdem stellten die Behörden klar, dass eine Person, die im Internet fälschlicherweise als Missbrauchsopfer des zurückgetretenen Augsburger Bischofs namentlich genannt wurde, nicht Teil der Untersuchungsakten sei. Das teilte der leitende Oberstaatsanwalt in Ingolstadt am Montag mit.

Im Fall Mixa laufen Vorermittlungen wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen. Nähere Angaben über den aktuellen Stand wollte die Staatsanwaltschaft am Montag nicht machen. Es soll sich um einen Missbrauchsfall aus Mixas Zeit als Eichstätter Bischof zwischen 1996 bis 2005 handeln.

Papst Benedikt XVI. hatte am Samstag das Rücktrittsangebot Mixas vom 21. April angenommen. Hintergrund waren wochenlange Kritik und Gewaltvorwürfe früherer Heimkinder. Am Freitag waren die Vorermittlungen gegen den 69-Jährigen eingeleitet worden. Der Papst soll von den neuen Vorwürfen gewusst haben.

Der von Mixa eingeschaltete Augsburger Rechtsanwalt Gerhard Decker hat den Geistlichen inzwischen in einem Sanatorium in Basel besucht und nach eigenen Angaben mit dem Bischof die weitere Vorgehensweise abgesprochen. Erneut soll Mixa den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs zurückgewiesen und erklärt haben, er wisse nicht, was ihm angelastet werde.

Der von der Schrobenhausener Waisenhaus-Stiftung eingesetzte Sonderermittler Sebastian Knott will seinen Schlussbericht an diesem Freitag vorlegen. Er hatte Prügelvorwürfe und die Zweckentfremdung von Stiftungsmitteln in der Zeit von 1975 bis 1996 überprüft, in der Mixa Stadtpfarrer von Schrobenhausen war. Es gebe weitere Informationen über »Personen und finanzielle Vorgänge«, sagte er, ohne Einzelheiten zu nennen.

Der neu gewählte Diözesanadministrator des Bistums Augsburg, Josef Grünwald, erklärte unterdessen bei seinem ersten öffentlichen Auftritt am Montag , zum notwendigen Neubeginn in der Diözese gehörten Selbstkritik und Selbsterkenntnis.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -