Zurück im Kreis der Besten

Deutschlands Volleyballer zum Weltliga-Auftakt zuhause gegen Polen

Der deutsche Männer-Volleyball befindet sich gegenwärtig im Aufwind, was Hoffnungen nährt. Denn seit Jahr und Tag laufen die Männer einem internationalen Erfolg in der Halle hinterher. Zuletzt bei Olympia 2008 in Peking gab es ein unerwartet frühes Aus in der Vorrunde, und bei der EM 2009 verpassten sie als Sechster die direkte Qualifikation für die EM 2011.

Nach Olympia hatte der Argentinier Raul Lozano das Amt als Bundestrainer übernommen und es geschafft, der deutschen Auswahl mehr Selbstvertrauen einzuflößen und das Spiel zu entwickeln. Jedenfalls ging das DVV-Team aus dem jüngsten Qualifikationsturnier für die EM 2011 in Österreich und Tschechien in den doppelrundigen Spielen gegen Kroatien, Montenegro und Estland als ungeschlagener Sieger hervor. Fünf der sechs Partien endeten 3:0 und die Qualifikation war geschafft.

»Ich habe gesehen, wie meine Mannschaft jeden Tag an sich gearbeitet hat«, freute sich der Bundestrainer. »Das Team geht mit einer gewissen Selbstsicherheit aufs Feld, was für die gewachsene Reife spricht. Natürlich gehörten die Gegner nicht zur Weltspitze, aber wir haben Fortschritte gemacht.«

Nun freut sich der 53-jährige Coach, der unlängst seinen Vertrag mit dem Deutschen Volleyball-Verband bis 2012 vorfristig verlängert hat, auf die Rückkehr der DVV-Auswahl auf die Weltliga-Bühne, wo die Gegner mit Polen (Fünfter der Weltrangliste), Kuba (9.) und Argentinien (10.) ungleich stärker sind als zuletzt in der EM-Qualifikation. »Wir befinden uns zwar momentan auf Platz 17 der Weltrangliste, aber wir sind dichter an der Weltspitze dran, wir werden zeigen, wo wir wirklich stehen«, sagt Lozano und schaut schon voraus in den Herbst: »Wir wollen bei der WM in Italien unter die ersten acht Teams kommen.«

Die Weltliga ist eine enorme Herausforderung für die deutschen Volleyballer, zumal sie nach sechs Jahren erstmals wieder in diesem exklusiven Kreis vertreten sind. Es ist erst die siebente Teilnahme an der 1990 aus der Taufe gehobenen und seitdem jährlich ausgetragenen Word League. Beim letzten Start 2003 hatte es einen zehnten Rang gegeben.

Der Modus sieht vier Vorrundengruppen mit jeweils 12 Spielen vor – vier gegen jeden Gegner (zwei zu Hause, zwei auswärts). Auftaktgegner der deutschen Auswahl am Sonnabend und Sonntag in Stuttgart ist Polen, das 2009 erstmals Europameister geworden war. Die Bilanz spricht eindeutig für Polen: 64 Siege stehen 33 Erfolgen von Deutschland gegenüber. »Polen ist das einzige Team, das von der Besetzung her über zwei olympische Zyklen fast identisch ist. Es ist der spielerisch stärkste Gegner für uns in der Vorrunde«, sagt Lozano, der einige Jahre Auswahltrainer der Polen war.

Weitere Heimspiele: 25./26. Juni in Trier gegen Kuba, 30. Juni/1. Juli in Berlin gegen Argentinien.

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