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43 Millionen auf der Flucht

UNO verweist auf weltweit höchsten Stand seit Mitte der 90er Jahre

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Zahl der Flüchtlinge weltweit hat nach Angaben der UNO mit mehr als 43 Millionen Menschen Ende 2009 den höchsten Stand seit Mitte der 90er Jahre erreicht.

Genf/Berlin (Agenturen/ND). Anhaltende schwere Konflikte wie in Afghanistan, Somalia und Kongo trieben immer mehr Menschen in die Flucht, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit.

Vielen Opfern von Gewalt und Vertreibung sei aufgrund der schlechten Sicherheitslage die Rückkehr in die Heimat verwehrt, heißt es in dem UNHCR-Jahresbericht 2009. Als Beispiel wurde Irak genannt. Im vergangenen Jahr wurden nur rund 250 000 Heimkehrer gezählt, der niedrigste Stand seit 20 Jahren. Vor 2009 zuvor betrug die Zahl der Rückkehrer pro Jahr etwa eine Million, erklärte das Hilfswerk.

Laut UNHCR erhöhte sich weltweit die Zahl der Flüchtlinge im eigenen Land von Ende 2008 bis Ende 2009 von 26 Millionen auf über 27 Millionen Menschen. Die Zahl der Flüchtlinge, die Schutz in anderen Ländern suchten, blieb mit zirka 15 Millionen etwa konstant. Das Hilfswerk berichtete weiter, dass mehr und mehr Flüchtlinge in Städten von Entwicklungsländern leben.

Rund 112 000 Flüchtlinge wurden dem Bericht des UNHCR zufolge auf freiwilliger Basis in anderen Staaten angesiedelt. Allein in den USA fanden 80 000 Erwachsene und Kinder eine neue Heimat. In Kanada ließen sich 12 500 Flüchtlinge nieder, gefolgt von Australien (11 000 Menschen) und Deutschland (2100).

Den Angaben nach beantragten 2009 rund eine Million Menschen Asyl in einem anderen Land. Die Behörden Südafrikas hätten 220 000 Gesuche erhalten, die höchste Zahl, die ein Staat erhielt.

Große Hoffnung auf baldige Besserung der Lage haben die Vereinten Nationen nicht. UN-Flüchtlingskommissar António Guterres sagte zu Beginn eines Deutschland-Besuchs: »Die großen Konflikte in Afghanistan, Somalia oder der Demokratischen Republik Kongo sind weit davon entfernt, gelöst zu werden.«

Erst dieser Tage hatten Menschenrechtsorganisationen, Hilfswerke und Juristen von den Staaten der Europäischen Union einen besseren Schutz von Flüchtlingen gefordert. Wegen »gravierender Unterschiede« und »katastrophaler Zustände in manchen Mitgliedsstaaten« existiere nach wie vor kein gemeinsames europäisches Asylsystem, heiß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Initiative forderte die Bundesregierung auf, wichtige Vorschläge der EU-Kommission zur Neufassung bestehender Richtlinien, »die zumindest in Teilbereichen Verbesserungen am Asylrecht vorsehen«, nicht länger zu blockieren. Unterzeichnet war die Erklärung unter anderen von Amnesty International, Pro Asyl, der Neuen Richtervereinigung, dem Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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