- Politik
- Zur Sache
Ahoi Militär
Kieler Woche in grau
Am Freitag wird die Kieler Woche eröffnet. Sonne, Segel Fröhlichsein. Doch zwischen all den Windjammern und Jachten wird viel graues Blech schwimmen. Flaggschiff ist die deutsche Fregatte »Bayern«. Die Deutsche Marine erwartet an der Förde zudem 14 Kriegsschiffe aus fünf Ländern. Unter anderem besucht das schwimmende Kommandozentrum der 6. US- Flotte – das Landungsschiff USS »Mount Whitney« – in Begleitung der beiden Fregatten »Simpson« und »Stephen W. Groves« das maritime Ostseetreffen. Auch werden das russische Landungsschiff »Kaliningrad« sowie die polnische Fregatte »Kaszub« in Kiel erwartet. Am Sonnabend lädt dann die Marine Bürger zur Besichtigung der Schiffe ein. Mal sehen, was so auf dem Radar ist und ob die Kanonen und Raketen so weit reichen, wie das Weißbuch verlangt ...
Guttenbergs Ministerium gibt Millionen für Öffentlichkeitsarbeit aus. Auf der gerade beendeten ILA besetzte die Luftwaffe ein Gutteil der Messefläche. Egal ob irgendwo Hessen- oder Sachsen-Tag ist – ohne militärische Attraktionen geht es scheinbar nicht. Dabei ist das, was die Bundeswehr im Ausland treibt – also was sie im eigentlichen Sinn ausmacht –, bei der Masse der Bürger höchst unbeliebt. Wie erklärt sich der Widerspruch? Menschen sind eben so ziemlich das Seltsamste, was es unter der Sonne gibt.
Die aktuelle Krise, so sagt man uns tagtäglich, zwinge zum Haushalten. Beim Militär könnte man einiges abzwacken. Sparen könnte man sich ganz sicher die Selbstdarstellung von Militär auf öffentlichen Plätzen und in Schulen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.