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Celler Trialog verstummt

Militärisch-industrieller Elitetreff in Kiel abgesagt

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.
Wer ins Gespräch kommen will, gerät schnell ins Gerede. Der Celler Trialog 2010, der speziellerweise in Kiel stattfinden sollte, fällt aus.

Fast hätte man die kleine Meldung auf der Website des Verteidigungsministeriums übersehen. Zitat: »Vor dem Hintergrund der massiven Sparzwänge im Haushalt des Bundesministeriums der Verteidigung in diesem und den Folgejahren hat der Bundesminister der Verteidigung in Abstimmung mit dem Vorstand der Commerzbank entschieden, den Anfang September 2010 in Kiel geplanten Celler Trialog auszusetzen.«

Über Zukunft und mögliche Umgestaltung des Trialogs, dem in Deutschland eine wesentliche Netzwerkfunktion des militärisch-industriellen Netzwerkes zukommt, »wird im Lichte der weiteren Entwicklungen und mit Blick auf die gesamte sicherheitspolitische Konferenzlandschaft zu entscheiden sein«.

Die Friedensbewegung, besonders die, die vor allem in Niedersachsen nun schon seit fast vier Jahren gegen das Treffen opponierte, mag es freuen. Auch wenn die Spar-Begründung für die Absage zwanghaft erfunden klingt. Denn die Bundeswehr sponserte die Veranstaltung, auf der sich seit 2007 immer so um die 150 geladene »hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Militär« treffen, im vergangenen Jahr mit gerade einmal 22 000 Euro. Und dass sich parallel zu den Gesprächen auch ein paar Bundeswehreinheiten zum Kasper machen, sollte auch gut investiertes Geld sein. Denn bereits 2008 hatte der Aufsichtsratsvorsitzende der Com- merzbank, Klaus-Peter Mülle, betont: »Investitionen in Sicherheit tragen eine positive Rendite«.

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