Nordkorea warnt vor Krieg
Seemanöver der USA mit Südkorea steht bevor / China weist Vorwürfe Obamas wegen Position zu Pjöngjang zurück
Bei dem Untergang der »Cheonan« waren am 26. März 46 südkoreanische Seeleute gestorben. Eine internationale Untersuchung ergab, dass das Schiff von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde. Pjöngjang bestreitet hingegen jegliche Verwicklung. Auf dem G-20-Gipfel im kanadischen Toronto hatte US-Präsident Barack Obama am Wochenende wegen des Vorfalls international eine harte Linie gegen Nordkorea gefordert. Dabei warf er China, dem engsten Verbündeten Nordkoreas, »absichtliche Blindheit« gegenüber Nordkoreas »kriegerischem Verhalten« vor. China will einer von den USA und Südkorea geforderten Verurteilung Nordkoreas durch den UN-Sicherheitsrat erst dann zustimmen, wenn es den Vorfall selbst untersucht hat.
Die chinesische Regierung wies Obamas Vorwürfe am Dienstag zurück. »Wir bevorzugen keine Seite und entscheiden über unsere Position anhand der Tatsachen«, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Chinas Position und Bemühungen verdienten keine Vorwürfe. Die Tageszeitung »Global Times«, die zur Zeitung der Kommunistischen Partei Chinas, »People's Daily«, gehört, bezeichnete die Vorwürfe Obamas als »verantwortungslos«. Nicht die chinesische Regierung ignoriere Probleme; vielmehr würden Länder wie die USA die Anstrengungen Chinas absichtlich nicht wahrnehmen.
Noch diese Woche will China vor seiner Ostküste ein eigenes mehrtägiges Manöver mit Einsatz scharfer Munition abhalten. Die Volksarmee habe ein großes Seegebiet für alle Schiffe gesperrt, berichtete die Tageszeitung »China Daily«. Die Sperrung gelte von Mittwoch bis Anfang kommender Woche. (fs/ck)
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