Bushs Krieg war vor dem 11. September beschlossen

NBC-Bericht nährt Vermutung / US-Armee schoss auf afghanische Hochzeit

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Während die Friedensbewegung angekündigte Proteste anlässlich des Bush-Besuchs in der nächsten Woche vorbereitet und die Polizei die Hauptstadt zum Hochsicherheitstrakt ausbaut, werden in den USA Hintergründe zum so genannten Anti-Terror-Feldzug bekannt.
Washington/Berlin (ND-Heilig). Bereits zwei Tage vor den verheerenden Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington lag dem US-Präsidenten George W. Bush ein detaillierter Plan zum Angriff auf die Terrororganisation Osama bin Ladens, die Al Qaida, vor. Bush habe jedoch vor den Attacken vom 11. September 2001 keine Gelegenheit gehabt, die »Präsidenten-Direktive zur nationalen Sicherheit« zu unterzeichnen. Dagegen sei zumindest Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice mit dem Plan vertraut gewesen, meldete der US-Fernsehsenders NBC und beruft sich auf in- wie ausländische Quellen. Sie bestätigen in den vergangenen Monaten geäußerte Vermutungen von Experten. Der Plan habe einen zum Gutteil verdeckten US-Großeinsatz in 60 Staaten zum Ziel gehabt, der sowohl politisch und diplomatisch wie finanztechnisch und militärisch erfolgen sollte. Außerdem wollte man Afghanistan wenn nötig mit Krieg zwingen, bin Laden auszuliefern. Weil die Pläne bereits ausgearbeitet waren, konnten die USA unmittelbar nach den Flugzeugattacken einen angeblich Schuldigen benennen und entsprechende Kriegspläne umgehend verwirklichen.
Nachdem nun Kongress-Politiker Auskunft über diese Vorgänge verlangen, stellt sich Vizepräsident Dick Cheney vor Bush. Solchen Spekulationen nachzugehen, sei »verantwortungslos« und »Spitzenpolitikern einer Nation in Kriegszeiten völlig unwürdig«. Eine Untersuchung dürfe »nicht die laufenden Bemühungen zur Verhinderung weiterer Anschläge hindern«. Der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Tom Daschle, zeigte sich »äußerst besorgt«, dass im Präsidialamt bereits im August eine Warnung vor Entführungen von US-Flugzeugen vorgelegen habe, und dass es acht Monate dauerte, bis der Kongress davon erfuhr.
Unterdessen informiert die in London erscheinende arabische Zeitung »Aschrak el Ausat«, dass Osama bin Laden lebt. Dies behauptet im Interview der ebenfalls von den alliierten Elite-Truppen gejagte Taleban-Führer Mullah Omar. Über Echtheit und Zeitpunkt des Gesprächs ist nichts bekannt. Omar, der bin Ladens Schwiegersohn ist, erklärte, der Krieg sei nicht beendet, sein »Feuer« werde das Weiße Haus erreichen, »weil es das Zentrum der Ungerechtigkeit und Tyrannei ist«.
In Afghanistan wurde eine Hochzeitsgesellschaft aus einem US-Hubschrauber beschossen. Es soll zehn Tote gegeben haben. Man habe in der Nacht zum Freitag Freudenböller für feindliches Feuer gehalten. Anschließend sei das Dorf Bulkhel 30 Kilometer nordöstlich von Khost stundenlang bombardiert worden.
Der Chef der PDS-Bundestagsfraktion, Roland Claus, unterstrich, die auch von seiner Partei für Dienstag in Berlin vorbereitete Demonstration sei nicht antiamerikanisch sondern gegen eine Politik gerichtet, die Terror mit Krieg beantwortet.

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