Gegen Korruption in der UNO
Plenum beruft Kanadierin in Kontrollfunktion
New York (dpa/ND). Die Kanadierin Carman Lapointe-Young wird neue oberste Korruptionsbekämpferin der Vereinten Nationen. Die UN-Vollversammlung bestätigte die frühere Weltbank-Mitarbeiterin am Mittwoch (Ortszeit) als neue Chefin der internen UN-Kontrollbehörde OIOS. Die Mutter dreier Kinder soll Ende September ihr auf fünf Jahre befristetes Amt antreten. Die 1951 in Manitoba geborene Diplomatin hatte bereits von 2004 bis 2009 eine ähnliche Funktion bei der Weltbank inne.
Lapointe-Young löst die Schwedin Inga-Britt Ahlenius ab, die zum Ende ihrer Amtszeit im Unfrieden mit Generalsekretär Ban Ki Moon gegangen war. Ban habe ihre Arbeit als oberste Korruptionsbekämpferin unterlaufen und die UN in eine Ära des Niedergangs geführt, hatte die 71-Jährige in ihrem Abschlussbericht geschrieben. »Ihr Handeln ist nicht nur bedauerlich, sondern sogar verwerflich.« Es sei beispiellos und »meiner Meinung nach für Sie selbst beschämend«, hieß es in dem in der vergangenen Woche bekanntgewordenen Papier. »Ich bedaure, sagen zu müssen, dass das Sekretariat in einem Zerfallsprozess ist.«
Die UN wiesen den Bericht noch einmal zurück. Wo er Fehler aufdecke, würden diese abgestellt. In vielen Punkten sei er aber ungenau und nicht korrekt. Ban habe auch anders als behauptet immer zum Gespräch mit Ahlenius zur Verfügung gestanden, »notfalls 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche«, sagte ein UN-Sprecher.
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