Britische Großbanken melden hohe Gewinne
Auch Sorgenkind RBS schreibt schwarze Zahlen
Edinburgh/London (dpa/ND). Die britischen Großbanken sind zurück in den schwarzen Zahlen. Die verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) schaffte im zweiten Quartal unter dem Strich einen Gewinn von 257 Millionen Pfund (309 Millionen Euro), wie die Bank am Freitag in Edinburgh mitteilte. Im ersten Quartal hatte die Bank noch ein Minus von 248 Millionen Pfund verbucht. Die Royal Bank of Scotland profitierte dabei von gesunkenen Kosten und geringeren Verlusten in den Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.
Die RBS gehört weltweit zu den größten Verlierern der Finanzkrise. Der einstige Stolz der britischen Finanzbranche stand wegen der Krise und des aggressiven Expansionskurses kurz vor dem Aus. 2008 verzeichnete die Bank mit 24,3 Milliarden Pfund den größten Verlust in der Geschichte Großbritanniens. Die RBS musste mit mehreren Rettungspaketen gestützt werden und hängt immer noch am Tropf des Staates.
Mit den aktuellen Gewinnen bleibt die Royal Bank of Scotland hinter den heimischen Konkurrenten zurück. Die größte europäische Bank, HSBC, hatte zuvor für das erste Halbjahr einen Vorsteuergewinn von umgerechnet 8,5 Milliarden Euro vermeldet. Die zweitgrößte britische Bank Barclays berichtete von einem Gewinnsprung um 44 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Die teilverstaatlichte Großbank Lloyds überraschte mit einem Plus von 1,9 Milliarden Euro. Die Gewinne sind aber teuer erkauft: mit Massenentlassungen, Filialschließungen und Teilverkäufen an die ausländische Konkurrenz.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.