FC Bayern räumt ab
Vierfachsieg bei Wahl zum Fußballer des Jahres / Duisburgerin Inga Grings setzt sich bei Frauen durch / Louis van Gaal bei Trainern vorn
Kleines Trostpflaster für den verletzten Arjen Robben, besonderes Geburtstagsgeschenk für Louis van Gaal und jede Menge Ehre für den FC Bayern: Der deutsche Rekordmeister hat bei der Wahl zum »Fußballer des Jahres« mit den Plätzen eins bis vier abgeräumt und stellt erwartungsgemäß auch den Coach Nummer 1.
Vier Wochen nach dem verlorenen WM-Finale und wenige Tage nach der Diagnose Muskelriss wurde Bayerns Flügelflitzer zum Fußballer des Jahres 2009/2010 gekürt. »Das ist eine große Ehre. Eine Belohnung für eine super Saison. Nur ein Spiel hat gefehlt und wir hätten alles gewonnen«, sagte der niederländische Nationalspieler am Sonntag. Mit den Bayern gewann Robben Meisterschaft und DFB-Pokal und scheiterte erst im Champions-League-Finale an Inter Mailand. »Mit Arjen hat es den Richtigen getroffen«, meinte Vereinstrainer Louis van Gaal an seinem 59. Geburtstag, einen Tag nach dem Sieg im Supercup gegen Schalke.
Wenig überraschend wurde bei der Umfrage des Fachmagazins »Kicker« unter 925 Journalisten mit van Gaal erstmals ein Ausländer als Trainer des Jahres gekürt. Der Niederländer gewann mit 398 Stimmen vor dem Schalker Felix Magath (231) und Bundestrainer Joachim Löw (87).
Arjen Robben (445) erhielt mehr als doppelt so viele Stimmen wie sein zweitplatzierter Vereinskollege Bastian Schweinsteiger (180). Dritter wurde Münchens Shootingstar Thomas Müller (118) vor WM- Kapitän Philipp Lahm (35). Erst ab dem fünften Platz beginnt die Bayernfreie Zone mit Wolfsburgs Edin Dzeko (14).
Für 24 Millionen Euro war Robben vor der vergangenen Saison nach München gekommen und verzauberte auf Anhieb Fans und Verantwortliche. Mit Traumtoren in der Champions League gegen Florenz und Manchester United oder mit seinem unwiderstehlichen Turbo-Solo im Pokalhalbfinale gegen Schalke machte sich das technische Genie für die Bayern unbezahlbar. Und auch in der Bundesliga war er mit zahlreichen wichtigen Treffern an vielen Punkten entscheidend beteiligt. Nach seinem Eingriff am Knie im Oktober 2009 spielte Robben mit Ausnahme kleinerer Blessuren kontinuierlich bei den Bayern – anders als bei seinen bisherigen Stationen, wo er beim FC Chelsea oder bei Real immer wieder länger verletzt war.
Das Votum zur Spielerin des Jahres fiel dagegen äußerst knapp aus. Mit 20 Stimmen Vorsprung verteidigte Inka Grings (201) vom FCR 2001 Duisburg ihren Titel vor Fatmire Bajramaj von Meister und Champions-League-Sieger Turbine Potsdam und Anna Felicitias Sarholz (Potsdam/124). Mit 28 Treffern war Inka Grings in der abgelaufenen Spielzeit Bundesliga-Torschützenkönigin. Vor einem Jahr hatte sie die achtmalige Titelträgerin Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt) abgelöst und scheint der Spielführerin der Nationalelf bei der traditionellen Umfrage des Fachmagazins »Kicker« nun endgültig den Rang abgelaufen zu haben. »Schön, dass ich wieder viele überzeugen konnte. Ich versuche auch dieses Jahr den Schwung mitzunehmen, um 2011 noch mal einen Tick besser zu werden«, sagte Grings. dpa/ND
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