Opel Bochum zahlt Arbeitern Abfindung
Betriebsrat kritisiert Angebot als zu niedrig
Bochum/Rüsselsheim (dpa/ND). Mit Abfindungen in sechsstelliger Höhe will Opel langjährigen Mitarbeitern in Bochum den Abschied versüßen. Ein 50-Jähriger mit 24 Jahren Berufserfahrung und 3000 Euro Monatsgehalt könne mit rund 100 000 Euro rechnen, so ein Unternehmenssprecher.
Für die Höhe der Abfindungen gelte die Formel: Lebensalter mal Betriebszugehörigkeit mal Monatsgehalt geteilt durch 35. Allerdings sei die Abfindung auf maximal 250 000 Euro begrenzt, angerechnet würden maximal 24 Jahre Betriebszugehörigkeit.
Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel kritisierte das Abfindungsangebot. »Wir hätten uns deutlich mehr gewünscht«, sagte er der »WAZ«. In früheren Jahren habe es höhere Abfindungen bei Opel gegeben. Diesmal sei die Formel aber nicht mit dem Betriebsrat ausgehandelt worden.
Opel kämpft derzeit mit Überkapazitäten und will deshalb in Bochum bis Ende 2011 1800 der rund 5000 Stellen abbauen. Von September an werden Transfergesellschaften eingerichtet, 650 Mitarbeiter könnten schon 2010 ausscheiden, so der Sprecher.
Insgesamt will der Autobauer, der im ersten Halbjahr zusammen mit Vauxhall einen Verlust von 637 Millionen Dollar eingefahren hat, europaweit 8000 Stellen abbauen, davon fast 4000 in Deutschland.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.