Setzen auf die Elektromobilität

Finnland will Europas Batteriemarkt erobern

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: 2 Min.
Autos werden künftig elektrisch betrieben sein. Davon ist man bei der finnischen Firma European Batteries überzeugt, die 45 Millionen Euro in eine neue Produktionsanlage in Varkaus investiert – die größte finnische Industrieinvestition der letzten Jahre.

Die steigende Nachfrage nach Batterien für Autos mit Elektroantrieb bewegt auch die Unternehmenswelt. Um Kapazitäten, Know-how und Investitionen zu bündeln, fusionierten im Jahr 2009 zwei finnische Unternehmen zur European Batteries Oy. Ihr Ziel: wichtiger Lieferant für Europas Elektroautohersteller zu werden. Das Unternehmen profitiert von einer langen Erfahrung mit traditionellen Batterien für Autos und Arbeitsfahrzeuge.

Lithium-Ionen-Batterien gelten als aussichtsreichste Technologie für die mobile Energieversorgung der Zukunft. Sie können nicht nur in Autos eingesetzt werden, sondern auch in Krankenhäusern oder Produktionseinrichtungen, die keine Stromunterbrechung dulden. Kombiniert mit Windparks oder Solarzellenanlagen sind sie nicht nur effektive Energiespeicher, sondern tragen auch zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.

Die Marktaussichten der Firma sind gut, denn die Anzahl der Wettbewerber ist gering: Autobauer Daimler ist mit 49 Prozent am Unternehmen Li-Tec in Kamenz (Sachsen) beteiligt und hat zugesichert, diese Batterien in seinen Modellen zu verwenden. Darüber hinaus plant Nissan den Bau einer Fabrik in Portugal.

In Finnland gibt es indes keine nennenswerte staatliche Unterstützung, um die Einführung von Elektroautos zu fördern. Jukka Koskinen, Direktor von European Batteries, bezeichnet jedoch die allgemeine Förderung von Investitionen in Finnland als sehr unternehmensfreundlich. So wurde die Maschinenanschaffung mit Beihilfen unterstützt und die Stadt Varkaus investierte zehn Millionen Euro in die Liegenschaft.

Bislang sind 44 Arbeitsplätze entstanden. Das Unternehmen will aber weitere Stellen schaffen, wenn die Nachfrage nach den Produkten steigt. Ob European Batteries sich zu einem neuen Nokia entwickelt, bleibt abzuwarten. Aber das Setzen auf neue Technologien ist typisch für das technikverliebte Finnland.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.