Immer mehr private Insolvenzen

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg (dpa/ND). Die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland ist im ersten Halbjahr deutlich gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum kletterte sie um knapp 13 Prozent auf 69 417, wie die Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Montag mitteilte. Von dem Anstieg waren vor allem die 18- bis 25-Jährigen betroffen, die aber in der Gesamtheit der Schuldner eine Minderheit sind. In dieser Altersgruppe wuchs die Zahl der Pleiten um fast 48 Prozent auf 4379.

Schuld an Zahlungsunfähigkeit sei häufig ein Leben auf Pump mit Ratenzahlungen und Kreditkartenkäufen, erläuterte die Auskunftei. Zu überzogenem Konsum neigten besonders jüngere, unerfahrene Menschen. Auffällig ist, dass in der jüngsten Altersgruppe Frauen häufiger als Männer Privatinsolvenz anmeldeten. Unter den Älteren sind dagegen Männer stärker vertreten. Die meisten Privatinsolvenzen entfielen mit über 22 000 weiter auf die 46- bis 60-Jährigen.

Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle. In Bremen entfielen im ersten Halbjahr auf 100 000 Einwohner 167 Insolvenzverfahren, in Niedersachsen waren es 115 und in Schleswig-Holstein 114. Am anderen Ende fanden sich Bayern (63) sowie Baden-Württemberg und Thüringen (je 68). Der Bundesschnitt liegt bei 85. Allerdings verzeichnete Thüringen mit einem Plus von knapp 49 Prozent binnen Jahresfrist den mit Abstand höchsten Anstieg bei den Privatpleiten.

Für 2010 rechnen die Experten mit einem Negativrekord. Sie erwarten 140 000 Privatinsolvenzen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.