Friedenspreis geht an Palästinenser
Wiesbaden (dpa/ND). Für eine zutiefst menschliche Geste im Nahostkonflikt erhält der Palästinenser Ismail Khatib (45) den mit 25 000 Euro dotierten Hessischen Friedenspreis. Khatib und seine Frau Abla hatten vor fünf Jahren Schlagzeilen gemacht: Als israelische Soldaten ihren Sohn Ahmed erschossen, spendeten sie dessen Organe für israelische Kinder. Danach hielt Khatib Kontakt zu den Familien in Israel, deren Kinder mit Ahmeds Organen weiterlebten.
»Die Friedensleistung besteht hier in einer heroischen privaten Tat«, sagte der Leiter der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Harald Müller, am Dienstag in Wiesbaden. Khatib, der einst selbst gegen Israel kämpfte und dort in Haft saß, leiste nun »Widerstand durch Humanität«. Er wird den Preis am 22. September im Hessischen Landtag entgegennehmen. 2009 hatte die muslimische Friedensstifterin Dekha Ibrahim Abdi aus Kenia den Preis erhalten, der 1993 von dem SPD-Ministerpräsidenten Albert Osswald begründet wurde. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die sich um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben.
Über das Schicksal Khatibs ist der Dokumentarfilm »Das Herz von Jenin« gedreht worden. In der palästinensischen Stadt leitet der gelernte Automechaniker heute ein Jugendzentrum.
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