Stichwahl in Guinea erneut verschoben
Endgültiger Wahltermin noch unklar
Nairobi/Conakry (epd/ND). Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Guinea ist zum zweiten Mal verschoben worden. Die organisatorischen Voraussetzungen für die Wahl, die am Sonntag stattfinden sollte, seien nicht erfüllt, erklärte der Sprecher der Nationalen Wahlkommission, Thierno Ceydou Bayo, am Mittwochabend in der Hauptstadt Conakry. Unter anderem fehlten mehr als eine halbe Million Wahlzettel. Die Wahlkommission brauche für die Vorbereitung noch mindestens zwei Wochen. Über einen neuen Wahltermin sollte noch am Donnerstag beraten werden.
In einer Fernsehansprache bedauerte der Chef der seit Ende 2008 regierenden Militärregierung, Sékouba Konaté, die Verschiebung der Abstimmung. Zuvor hatte er wiederholt versichert, Guineas Armee werde sich jedem Wahlsieger unterordnen.
In der Stichwahl stehen sich der ehemalige Premierminister Cellou Dalein Diallo, der im ersten Wahlgang 44 Prozent der Stimmen erreicht hatte, und der mit 18 Prozent zweitplatzierte Oppositionelle Alpha Condé gegenüber. Anhänger beider Kandidaten hatten sich am vergangenen Wochenende Auseinandersetzungen geliefert. Dabei waren mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und dutzende verletzt worden.
Die Ausschreitungen haben auch einen ethnischen Hintergrund. Diallo gehört zu den Peul (Fulani), der stärksten Bevölkerungsgruppe, die noch nie einen Präsidenten gestellt hat. Condé ist wie viele der Putschisten Malinke. Die herrschende Militärregierung hatte sich nach dem Tod des Autokraten Lansana Conté Ende 2008 an die Macht geputscht und einen raschen Übergang zur Demokratie versprochen.
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