Stahlkocher wollen Anteil am Aufschwung
Warnstreiks in Salzgitter sind nur der Anfang
Salzgitter (dpa/ND). Rund 1500 Stahlarbeiter haben nach Gewerkschaftsangaben am Mittwoch in Salzgitter für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Um Druck im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie zu machen, rief die IG Metall in dieser Woche zu Warnstreiks auf. »Vier Wochen kennen die Arbeitgeber unsere Forderung«, sagte Verhandlungsführer Oliver Burkhard. Nach zwei Verhandlungsrunden gebe es aber immer noch kein Angebot. Die IG Metall verlangt Einkommenserhöhungen von sechs Prozent sowie gleiche Entlohnung von Leiharbeitern und Festangestellten.
Ab kommender Woche soll auch in Ostdeutschland mit Warnstreiks der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. Die erste Verhandlung für die 8000 Beschäftigten ging am Mittwoch ohne ein Angebot der Arbeitgeber zu Ende. An einer Kundgebung in Berlin nahmen rund 200 Metaller aus ostdeutschen Stahlbetrieben teil. SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte am Rande einer Veranstaltung des niedersächsischen Metall-Arbeitgeberverbandes, die Beschäftigten hätten in der Krise dazu beigetragen, ihre Unternehmen zu retten.
Burkhard betonte, die Lohnforderung sei nur fair. Der Umsatz pro Arbeitsstunde liege über den Werten von 2006, die Unternehmen könnten sich Lohnsteigerungen leisten. Kritik übte Burkhard auch an der Regierung. Die Rente mit 67 bezeichnete er als »unrealistischen Wahnsinn«. Nicht einmal 0,5 Prozent der Stahlarbeiter seien heute 63 Jahre oder älter.
Am Mittwoch legten auch in Dortmund 500 Stahlkocher die Arbeit nieder, am Donnerstag soll in Duisburg und Bochum, am Freitag in Mülheim/Ruhr und an weiteren Standorten gestreikt werden.
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