Karstadt-Übergabe endlich perfekt

Gläubiger zogen ihre Einsprüche zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen (Agenturen/ND). Die letzte Hürde für den Verkauf von Karstadt ist aus dem Weg geräumt. Das Amtsgericht Essen hob das Insolvenzverfahren gegen die Kaufhauskette am Donnerstagabend auf, nachdem der letzte Gläubiger seinen Einspruch zurückgezogen hatte. Damit kann Karstadt vom US-deutschen Investor Nicolas Berggruen übernommen werden.

Karstadt war vor über einem Jahr Pleite gegangen. Im Sommer wurde Berggruen als künftiger Eigentümer ausgewählt worden. Schon am Donnerstag sollte Karstadt offiziell übergeben werden. Dem standen zwei Widersprüche von Gläubigern im Weg. Der erste hatte seinen Widerstand bereits am Mittwoch aufgegeben.

Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte den Gläubigern Erpressung vorgeworfen. Der Lieferant Gilde Handwerk hingegen beklagte »Missstände im Insolvenzplan«. So kritisierte er die finanziellen Rücklagen zur Absicherung von Pensionszahlungen für Karstadt-Manager und das Gehalt Görgs. Die Gilde-Gruppe habe kein Geld herausschlagen, sondern Berggruen nur auf die Situation hinweisen wollen.

Beim zweiten Gläubiger, der Widerspruch eingelegt hatte, handelte es sich Medienberichten zufolge um den britischen Finanzinvestor Dawnay Day. Dieser beendete seinen Widerstand ebenfalls. Damit könne Berggruen nun »frei über das Unternehmen verfügen«, erklärte das Amtsgericht Essen.

Nach der Übernahme sollen in den nächsten vier Jahren rund 400 Millionen Euro investiert werden. Das Geld solle aus dem laufenden Geschäft erwirtschaftet werden, kündigte Karstadt-Geschäftsführer Thomas Fox im Wirtschaftsmagazin »Der Handel« an. Die von Berggruen zur Verfügung gestellten rund 70 Millionen Euro seien dafür nicht vorgesehen.

Zudem kündigte Fox Veränderungen an. Geplant sei eine Stärkung der Bereiche Mode, Sport, Uhren und Schmuck sowie Heimbedarf. Zurückgefahren werden sollen die Sortimente Unterhaltungselektronik und Bücher.

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