Schiffsunglück in der Ostsee geht glimpflich aus
249 Menschen nach Explosion von brennender Fähre gerettet
Das Schiff befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks nordwestlich der Insel Fehmarn. Die Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten den Angaben zufolge alle auf einer anderen Fähre in Sicherheit gebracht werden. Nach Angaben der Landespolizei von Schleswig-Holstein wurden insgesamt 249 Menschen von dem Schiff gerettet. Es gebe 28 Verletzte, davon hätten 23 in Krankenhäuser eingeliefert werden müssen. Drei Menschen waren mit dem Verdacht auf Rauchvergiftung sofort per Hubschrauber in Krankenhäuser ausgeflogen worden. Lebensgefahr bestehe bei keinem. Die Passagiere stammten den Angaben zufolge aus Deutschland, Dänemark, Litauen, Lettland, Argentinien und Russland.
Die übrigen Passagiere seien am Morgen per Schiff wieder in Kiel eingetroffen, sagte ein Sprecher des Havariekommandos. Sie würden ärztlich und psychologisch betreut. Schon am Abend sollte nach Polizeiangaben ein Großteil der Passagiere mit einer anderen Fähre in Richtung Litauen aufbrechen.
Die Aufklärung der genauen Ursache wird nach Angaben des Havariekommandos wohl noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Es werde wie bei solchen Fällen üblich »in alle Richtungen ermittelt«.
Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Durch die Löscharbeiten bekam die Fähre, die sich mittlerweile in dänischen Gewässern befindet, zunächst etwas Schlagseite, wie der Sprecher des Havariekommandos sagte. Um ein Sinken zu hindern, sei dann die Taktik geändert worden. »Das Schiff wird jetzt an den Seiten mit Wasser bespritzt, um die Außenhülle abzukühlen.« Alles Brennbare auf dem Schiff solle »gezielt ausbrennen«, sagte der Sprecher.
Gefahr für die Umwelt besteht den Angaben zufolge nicht. »Es droht keine Umweltkatastrophe«, sagte der Sprecher. »Es scheint zu gelingen, dass das Schiff nicht auseinanderbricht.« Trotzdem stünden zwei deutsche und zwei dänische Ölbeseitigungsschiffe vor Ort bereit.
Bis das Schiff ausgebrannt und abgekühlt ist, werden nach Angaben des Havariekommandos noch voraussichtlich zwei bis drei Tage vergehen. Erst dann könne es in einen Hafen geschleppt und weiter untersucht werden, sagte der Sprecher.
Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Klaus-Dieter Scheurle, reiste nach Cuxhaven, um sich ein Bild von der Arbeit der Gesamteinsatzleitung zu machen. Er lobte die »Professionalität des Einsatzes des Havariekommandos«. »Die Experten haben mit viel Erfahrung die Situation gemeistert und leisten gute Arbeit«, erklärte er.
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