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Herbstzeit, wunderschöne Laubzeit
Garten: Bunte Blätter – Augenfreude für uns, Winterquartier für Tiere
Der November hat es wirklich nicht leicht, wenn die Menschen ihn apriori für den Bluesmonat halten. Viele sagen ihm Tristesse nach – dabei gibt auch er sich immer Mühe, Farbe und Licht in den Tag zu bringen. Der Leuchtkraft des Laubes im Herbstlicht an den Gehölzen oder schon am Boden liegend können wir uns eigentlich kaum entziehen. Außer, wir gucken nach unten, nur um zu stöhnen, wie wenig Lust wir zum Blätterfegen haben. Wir sind doch selber schuld, wenn wir meinen, des Menschen Ordnungssinn der Natur aufzwingen zu müssen. Dort nutzt er niemandem, zu oft richtet er Schaden an. Besonders wenn wir, statt uns mit dem Laubbesen wenigstens noch zu bewegen, zu solch martialischen Geräten wie Laubbläser oder -sauger greifen – und alles plattmachen, was sich nicht vor diesen lärmenden, stinkenden und energiefressenden Flinten in Sicherheit bringen kann: Käfer, Spinnen, Igel. Warum denken wir manchmal so wenig darüber nach, was wir mit dem, was wir tun (oder auch lassen) anrichten?
Dieses Blatt (Foto: B. Müller) konnte ich über Tage betrachten; es lag da im Schmuck der silbernen Perlen und sah, je nach Lichteinfall, immer anders aus. Einmal balancierte ein Weberknecht graziös über die Wassertropfen hinweg. Auch ein Marienkäfer überquerte, schon etwas
winterschlaftrunken, das Blatt, ohne einen Tropfen zu berühren. Auch im November gibt es viele solcher kleinen Begegnungen in unserem Garten, die die kurzen Tage erhellen können. Es liegt an uns, ob wir sie wahrnehmen.
Wenn wir etwas geschäftiger sein wollen, können abgeerntete Beete jetzt noch einmal mit dem Krail durchgearbeitet werden, um Wildkräuter inklusive Herbstlaub als schützende Decke über den nackten Boden zu legen. Außerdem werden dabei oft auch Schneckeneier zu Tage gefördert.
So auf dem Beet ausgebreitet, sind sie Käfern, Vögeln, Igeln eine Extraportion Eiweiß, und wir haben nächstes Jahr ein paar weniger Schnecken, dafür ein paar mehr Nützlinge. Die vom Rasen abgeharkten Blätter sollten auf Baumscheiben, unter Hecken und Sträuchern ausgebreitet werden oder (und) können in Gartenecken als Laubhaufen Quartiermöglichkeiten für mancherlei Getier bieten. Und natürlich sind sie auch bestens zum Kompostieren geeignet.
Laubhumus liefert vielen Pflanzen Kraft. Besonders dankbar für eine etwa fünf Zentimeter dicke Laubschicht, versetzt mit angerottetem Laubhumus und Nadelstreu sind Rhododendren. Diese aus Ostasien stammenden flach wurzelnden Sträucher werden so vor zu viel Verdunstung geschützt. Vorm Winter sollten sie noch gut mit Regenwasser versorgt werden. Ihre ursprüngliche Heimat sind lichte Wälder und keine Moorlandschaften. Deshalb gehört Torf nicht in Tüten, sondern ins Moor; im Garten ist er absolut sinnlos!
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