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Motto des Wissenschaftsjahres 2011: »Forschung für unsere Gesundheit«

  • Ulf Buschmann, Bremen
  • Lesedauer: 3 Min.
Das Wissenschaftsjahr 2011 steht ganz im Zeichen der Gesundheit. Projekte, Ausstellungen und Bürgerdialoge sollen vor allem die Jugend an die Forschung heranführen.

Dem Land der Dichter und Denker gehen langsam die Denker aus. Also muss etwas geschehen. Junge Leute müssen an Unis und Fachhochschulen anheuern, um der Welt neue Erkenntnisse »Made in Germany« zu präsentieren. Diese Erkenntnis steht am Anfang dessen, was sich »Wissenschaftsjahr« nennt – so auch 2011. Das Programm unter dem Motto »Forschung für unsere Gesundheit« wurde am Montag vom Bundesforschungsministerium und der Initiative »Wissenschaft im Dialog« (WiD) in Bremen vorgestellt. Dort findet in dieser Woche »WissensWerte« statt, ein Kongress für Wissenschaftsjournalisten.

Um junge Leute für die Wissenschaft zu interessieren, sollen sie mit Einrichtungen und Forschern ins Gespräch kommen. Das sei besser als teure Public-Relations-Kampagnen, sagte Herbert Münder, Geschäftsführer des WiD. Hinter ihm stehen die wichtigsten Forschungseinrichtungen der Republik, die »Wissenschaft im Dialog« 1999 mit Hilfe des Forschungsministeriums gründeten.

Angesichts öffentlicher Diskussionen über die alternde Bevölkerung, Volkskrankheiten oder das Wohlbefinden der Menschen biete sich die Gesundheitsforschung mit all ihren Facetten an, betonte die Referatsleiterin für Gesundheitsforschung und Projektleiterin für das Wissenschaftsjahr 2011 im Forschungsministerium, Angela Lindner. Sie und Münder hoben mehrfach den interdisziplinären Charakter des Gesundheitsthemas hervor.

Dass gerade in der Gesundheitswirtschaft zahlreiche Mitarbeiter prekär beschäftigt sind, seitens der Arbeitgeber unter großem Druck stehen und es in vielen Bereichen nicht genug Personal gibt, war allerdings nur am Rande Thema. »Es geht hier ja in erster Linie um Forschung«, sagte Lindner auf Nachfrage. Die Arbeitsbedingungen spielten aber sicherlich in der milliardenschweren Versorgungsforschung eine Rolle.

Die Lage der Beschäftigten könnte allerdings noch Thema werden, denn »junge Menschen neigen ja dazu, kritisch nachzufragen«, sagte Lindner. Nicht irgendwelche Schautafeln aufzustellen sei das Gebot der Stunde, sondern mitein-ander ins Gespräch zu kommen. Deshalb, so Lindner, werde es im kommenden Jahr unter anderem »immer wieder Bürgerdialoge« geben. Daran werde sich auch Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) beteiligen.

Zentrale Veranstaltung des Wissenschaftsjahres ist laut Münder der »Wissenschaftssommer«, der vom 4. bis 10. Juni in Mainz stattfindet. Die Kommune ist 2011 »Stadt der Wissenschaft«. Die Gemeinden beziehungsweise der Deutsche Städtetag sind es auch, die sich daran beteiligen, einen Stadtgesundheitsführer auf die Beine zu stellen. Und speziell für Jugendliche ist das Planspiel »Gesunde Stadt« gedacht: Damit sollen sie lernen, wie politische Entscheidungsprozesse funktionieren.

Außerdem gehören zum Programm des Wissenschaftsjahres die Forschungsbörse unter dem Motto »Wissenschaft zum Anfassen«, der Wettbewerb für Studierende mit dem Titel »Was macht gesund?« und die »SchulKinoWochen 2011«. Von Stuttgart aus macht sich überdies wieder das Forschungsschiff des Ministeriums, die »MS Wissenschaft«, auf den Weg zu einer Städtetournee.

Und wenn sich in Lindau am Bodensee die Nobelpreisträger treffen, wird auf der Insel Mainau die Ausstellung »Entdeckungen: Gesundheit« eröffnet. Sie ist von Mai bis August zu sehen.

Weitere Infos im Internet unter:

www.forschung-fuer-unsere-

gesundheit.de.

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