Ermittlungen wegen Wahlbetrugs
Afghanische Generalstaatsanwaltschaft leitet Strafverfahren ein
Kabul/Moskau (AFP/ND). Der afghanische Generalstaatsanwalt hat Strafermittlungen wegen Betrugs bei der Parlamentswahl vor gut zwei Monaten eingeleitet und die Bekanntgabe der amtlichen Endergebnisse als voreilig kritisiert. »Wir haben Beweise, dass Stimmen in Kabul gekauft wurden«, sagte Mohammed Ischak Alko in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem Kabuler Radiosender Asadi. Acht Mitarbeiter der Wahlbehörden seien im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen festgenommen worden.
Alko warf der Unabhängigen Wahlkommission vor, die Ergebnisse der Parlamentswahl vom 18. September am Mittwoch verfrüht bekannt gegeben zu haben. Außerdem bemängelte der Generalstaatsanwalt, dass die UN-Mission in Afghanistan die Ergebnisse bereits anerkannt habe. Die Wahlbeteiligung hatte rund 40 Prozent betragen. Zudem erklärte die Unabhängige Wahlkommission etwa ein Viertel der 5,6 Millionen Stimmen für ungültig. 24 zu Siegern erklärte Politiker dürfen doch nicht ins Parlament einziehen. Die Bekanntgabe der Endergebnisse für alle Provinzen außer Ghasni hatte am Mittwoch keine klare Machtverteilung ergeben.
Russland erlaubt der NATO, auch gepanzerte Fahrzeuge über sein Territorium nach Afghanistan zu schicken. Dies sei Teil eines neuen Kooperationsabkommens mit dem Bündnis, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag in Moskau. Russlands NATO-Botschafter Dmitri Rogosin stellte im Rundfunksender Moskauer Echo klar, dass es »um Fahrzeuge mit verstärktem Anti-Minen-Schutz« gehe, die »in erster Linie ziviles Personal transportieren«. Bisher hatte Russland der NATO nur den Transport von zivilen Gütern erlaubt. Am Wochenende hatten beide Seiten aber beim NATO-Gipfel in Lissabon vereinbart, den Umfang des Transits nach Afghanistan auszuweiten.
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