Afrikaner fordern mehr Hilfen für Anpassung an Klimawandel

  • Lesedauer: 2 Min.
Bremerhaven (epd). Um die dramatischen Folgen des Klimawandels abzumildern, braucht Afrika nach den Worten des ghanaischen Umweltexperten Charles Agboklu mehr Hilfe aus reichen Staaten. »Der Norden muss Anpassungsstrategien unterstützen«, forderte Agboklu am Donnerstag in einem epd-Gespräch zu Beginn eines zweitägigen internationalen Klima-Symposiums in Bremerhaven. »Klimagerechtigkeit gibt es nicht: Afrika stößt nur drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus, ist aber durch die Erderwärmung mit am meisten vom Klimawandel betroffen.«

Sowohl extremere Trockenheit wie auch stärkere Überschwemmungen vernichteten immer öfter die Lebensgrundlage der Menschen, sagte Agboklu, der in Ghana ein Netzwerk religiöser Gruppen zum Klimaschutz koordiniert. »Die Folgen verschärfen die Armut auf dem Kontinent.« 70 Prozent der Menschen in Afrika arbeiteten in der Landwirtschaft. »Weil es selten Bewässerungssysteme gibt, sind die meisten von ihnen auf den Regen angewiesen.« Doch der bleibe immer öfter aus, weil die Dürre zunehme.

Der Westafrikaner schilderte die Situation in Kenia, wo etliche Bauern durch anhaltende Trockenheit ihr Vieh verloren haben. »Viele konnten ihre Kredite nicht mehr bezahlen und verloren dann auch noch ihr Land, einige begingen am Ende Suizid.« Der Norden könne beispielsweise Umwelttechnik, hitzebeständigere Saaten sowie Umsiedlungsprogramme finanzieren, um den betroffenen Menschen zu helfen. Das sei auch für Fischer in Ghana wichtig, die durch stetig wachsende Wellen vertrieben würden: »Jährlich verliert Ghana drei Meter seiner Küstenlinie.«

Durch stärkere Überflutungen explodiert Agboklu zufolge in vielen Regionen Afrikas die Zahl der Malaria-Fälle. Der Klimawandel habe überdies spürbare Folgen für die Artenvielfalt. »Bezogen auf das Jahr 1990 muss der Norden deshalb die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2020 um 45 Prozent reduzieren«, forderte Agboklu. Dem von ihm geleiteten und von den Vereinten Nationen vergangenes Jahr mit einem Umweltpreis ausgezeichneten Netzwerk gehören Christen, Muslime, Buddhisten und Bahai an.

Internet: www.climate-ethics-bremen.de; www.norddeutschemission.de
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -