Chemikalien im US-Trinkwasser
Erin Brockovich machte das giftige Chrom in den 90er Jahren bekannt
Umweltschützer haben im Trinkwasser zahlreicher USA-Städte eine giftige Chemikalie entdeckt. Wie die »Washington Post« berichtete, untersuchte die Environmental Working Group das Trinkwasser in 35 Städten und entdeckte dabei in Proben von 31 Orten die krebserregende Substanz sechswertiges Chrom. In 25 Fällen überschritt die Konzentration einen von Kalifornien angestrebten Grenzwert.
Laut der Zeitung ist das die erste landesweite Analyse von sechswertigem Chrom im Leitungswasser. Die Industrie-Chemikalie wurde bis Anfang der 1990er Jahre in großem Maßstab eingesetzt, und auch heute noch wird sie in einigen Bereichen genutzt, so bei der Herstellung von Kunststoffen und Färbemitteln und bei der Verchromung.
Über die Atmung aufgenommen, kann sechswertiges Chrom Lungenkrebs auslösen. In jüngsten Laborversuchen führte es zudem zu Leber- und Nierenschäden, Magenkrebs oder Leukämie bei Versuchstieren, wenn diese es mit der Nahrung aufnahmen. Die US-Umweltschutzbehörde EPA erwägt, eine Höchstgrenze für sechswertiges Chrom in Leitungswasser einzuführen.
Weltweit bekannt wurde die Chemikalie durch den Film »Erin Brockovich« über einen Mitte der 1990er Jahre von der gleichnamigen Anwaltsgehilfin aufgedeckten Skandal. Brockovich kämpfte erfolgreich gegen ein Unternehmen, das jahrzehntelang das Grundwasser im kalifornischen Hinkley durch sechswertiges Chrom verseucht hatte. Es musste schließlich 333 Millionen Dollar Schadenersatz an über 600 Anwohner zahlen und die Verunreinigung beseitigen. Brockovich forderte nun Konsequenzen: »Diese Chemikalie wurde weithin von so vielen Firmen in den USA eingesetzt, dass mich das Ergebnis nicht überrascht. Die lokale Wasserversorgung ist in den gesamten USA bedroht. Das ist eine Chemikalie, deren Gebrauch reguliert werden muss«. AFP
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