Ernüchterung nach der Ehrung

Beim Slalomsieg von Marlies Schild kommt Maria Riesch nicht ins Ziel

  • Christian Kunz, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Auch Maria Riesch konnte als frisch gekürte »Sportlerin des Jahres« nichts am schlechtesten deutschen Slalom-Ergebnis seit drei Jahren ändern. Über 1200 Kilometer war die Skirennfahrerin aus Partenkirchen zwischen dem Weltcup in Val d'Isère, der Ehrung in Baden-Baden und dem Slalom in Courchevel per Helikopter, Privatjet und Auto in nur rund zehn Stunden unterwegs. Und dann war beim letzten Rennen vor Weihnachten am Dienstag mit einem Einfädler schon nach 25 Fahrsekunden alles wieder vorbei.

»Ich bin seit über zwei Jahren im Spezialslalom nicht mehr ausgeschieden, aber es kann halt immer mal passieren«, sagte Doppel-Olympiasiegerin Riesch, die nicht in den Kampf um das von der Österreicherin Marlies Schild gewonnene Weihnachtsgeld in Höhe von 40 000 Euro eingreifen konnte. »Es war ein großer Aufwand nach Deutschland zu fliegen, aber es war mir schon wichtig, dass ich dabei sein kann.« Von Verbandsseite gab es keine Kritik am Ausflug, bestätigte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, dessen Team ohne Top-10-Ergebnis blieb.

Mit der in Courchevel ebenfalls ausgeschiedenen US-Amerikanerin Lindsey Vonn, die im Gesamtklassement drei Punkte vor der Deutschen liegt, verabschiedete sich Riesch zur gemeinsamen Weihnachtsfeier nach Garmisch-Partenkirchen. Schwester Susanne glückte das Vorhaben, »mit einem guten Ergebnis Weihnachten im Hause Riesch zu retten« auf Platz zwölf auch nicht so recht; wenigstens hat sie jetzt die WM-Norm erfüllt.

Wie zuletzt in Panorama/Kanada im November 2007, als Maria Riesch als 14. die Beste war, blieben die Slalomläuferinnen des Deutschen Skiverbandes ohne Platzierung unter den ersten zehn. »Es ist sicher nicht das gewesen, was man sich tatsächlich versprochen hat. Es war klar, dass es auch Rückschläge geben wird, deswegen ist das kein Riesenproblem«, sagte Maier. »Wir lassen nicht den Kopf hängen. Für drei, vier Tage lassen wir jetzt erstmal Weihnachtsfrieden einkehren.« Und in Semmering soll dann am 28. und 29. Dezember wieder mehr herausspringen.

Slalom in Courchevel: 1. M. Schild (Österreich) 1:34,95 min, 2. Poutiainen (Finnland) 1:35,73, 3. Maze (Slowenien) 1:36,93, ... 11. K. Dürr (Germering) 1:37,79, 12. S. Riesch (Partenkirchen) 1:37,80, 13. Hölzl (Bischofswiesen) 1:38,13, 25. Perner (Karlsruhe) 1:39,72, 27. Chmelar (Partenkirchen) 1:40,14. Alle anderen deutschen Frauen im 1. Durchgang ausgeschieden.

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