Umweltstrafe in Rio für ThyssenKrupp

Stahlkonzern muss 7,5 Millionen Euro zahlen

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Im Streit um das in der Kritik stehende brasilianische Stahlwerk von ThyssenKrupp muss der Konzern nun eine Strafe und Kompensation zahlen.

São Paulo (dpa/ND). Die brasilianische ThyssenKrupp-Tochter CSA ist wegen eines wiederholten Umweltverstoßes im neuen Stahlwerk in Rio de Janeiro mit saftigen Geldbußen und Entschädigungszahlungen belegt worden. Neben der Strafe von 2,8 Millionen Reais (1,26 Millionen Euro) muss CSA eine Kompensation von 14 Millionen Reais (6,3 Millionen Euro) zahlen, mit der Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität der Anwohner finanziert werden sollen. Das verkündete der Umweltminister des Bundesstaates Rio de Janeiro, Carlos Minc, in einer Pressemitteilung, über die lokale Medien am Donnerstag berichteten.

Mit den Kompensationszahlungen sollen Drainagen zur Entwässerung gelegt, Straßen asphaltiert und eine Familienklinik errichtet werden. Zusätzlich muss das Werk eine Umweltprüfung über sich ergehen lassen, die vom Konkurrenten Uniminas durchgeführt wird. Zudem sollen Kameras installiert werden, deren Bilder direkt an die Umweltbehörde von Rio gehen. »Das wird unser grünes Auge auf die CSA sein, damit wir nicht noch einmal aufgrund fehlender Information überrascht werden«, sagte Minc. Der frühere Bundesumweltminister im Kabinett von Ex-Präsident Lula betonte, das Ergebnis der Umweltprüfung sei eine Bedingung für die noch ausstehende endgültige Betriebserlaubnis des Werkes, das im vorigen Sommer in Betrieb gegangen war. Anwohner des benachbarten Ortes Santa Cruz hatten sich Ende Dezember erneut wegen Graphitstaubemissionen beschwert. Zu der Luftverschmutzung kam es, weil Roheisen in ein Abkühlbecken auf freiem Gelände gegossen werden musste. Ähnliche Probleme gab es bereits im Juli, worauf Rios Umweltbehörde INEA die CSA mit einer Geldbuße von 1,8 Millionen Reais belegte.

Das Stahlwerk in Brasilien ist mit einem Investitionsvolumen von 5,2 Milliarden Euro das bisher größte Projekt des deutschen ThyssenKrupp-Konzerns. Im Vollbetrieb sollen jährlich fünf Millionen Tonnen Stahl produziert werden. Allerdings wurde das Werk infolge der Umweltverstöße zu einer 30-prozentigen Reduzierung der Leistung verpflichtet. An der CSA ist Brasiliens Eisenerzkonzern Vale mit 26,87 Prozent beteiligt.

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